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Euronics XXL Lüdinghausen: „Wir sind einer von hier!“

Es gibt in diesem Jahr so einiges zu feiern bei Euronics XXL Lüdinghausen, gelegen auf halbem Wege zwischen dem Ruhrgebiet und Münster. Vor genau 20 Jahren hat sich Frank Schipper mit seinem Unternehmen im Kreis Coesfeld niedergelassen. Seine Verbundgruppe, Euronics Deutschland, schaut 2024 gar auf ihr 55-jähriges Bestehen zurück.


Frank Schipper kennt man, wenn man hierzulande mit Hausgeräten und Consumer Electronics handelt. Der 64-Jährige engagiert sich mit Leidenschaft für seine Branche, denn: „Man kann viel verändern, wenn man sich mit Gleichgesinnten zusammentut.“

Und so war Schipper nicht nur viele Jahre stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates von Euronics Deutschland, sondern wurde im vergangenen Jahr auch Aufsichtsratsvorsitzender. Mitte Februar 2023 in Berlin als Nachfolger von Dirk Wittmer gewählt, konnte er in den gut zehn Monaten seiner Amtszeit mit einem Weg des „offenen Dialoges“ einiges bewirken – auch auf dem Weg hin zur immer wieder diskutierten ‚Kooperation der Kooperationen‘ mit expert –  ehe er nach Weihnachten überraschend von all‘ seinen Ämtern bei Euronics zurücktrat.

Sein Wort hat Gewicht in der Branche: Frank Schipper.
Sein Wort hat Gewicht in der Branche: Frank Schipper.

Für seine Ausrichtung und Pläne des Geschäftsjahres 2024 fehlte im Euronics-Aufsichtsrat die notwendige Übereinstimmung. Grund für Schipper, sein Amt wieder abzugeben: „Bei der Ausrichtung einer Verbundgruppe sollte es nach außen keine zwei Meinungen geben.“

Der „Branchenpolitik“ bleibt er dennoch erhalten: Beim Bundesverband Technik (BVT) ist Schipper Vorstandsvorsitzender. Sein Wort hat Gewicht in der Branche, für deren Belange er sich leidenschaftlich gerne einsetzt. Kein Wunder, denn das Thema Unterhaltungselektronik hat er „mit der Muttermilch aufgesogen“: „Ich habe die Branche in die Wiege gelegt bekommen.“

Schippers Eltern betrieben in seiner Geburtsstadt Gelsenkirchen den Radioladen „Radio Richter“. „Mein Herzblut hängt an der Technik, mein ganzes Leben war schon technikerfüllt und mein Unternehmen ist es auch. Das ging damals bei der Schallplatte los und beim Hype um den Mobilfunk weiter.“ Schipper machte seine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann im elterlichen Betrieb.

Trotzdem sah er für seinen Beruf und seine Berufung in Gelsenkirchen vor einem Vierteljahrhundert keine Zukunft mehr. Zum einen entwickelte sich die Kaufkraft in Gelsenkirchen zusehends negativ. Schwerer wog indes die Tatsache, dass man in der Ruhrgebietsstadt einfach keine geeignete Fachmarktfläche fand, um zu expandieren.

„Unsere Branche steht vor enormen Herausforderungen. Ob Konsumzurückhaltung durch Inflation und wirtschaftliche sowie politische Krisen oder Fachkräftemangel sowie der permanente Preiskampf – mit allem versuchen wir möglichst proaktiv umzugehen“, Frank Schipper. Foto: M. Machan
„Unsere Branche steht vor enormen Herausforderungen. Ob Konsumzurückhaltung durch Inflation und wirtschaftliche sowie politische Krisen oder Fachkräftemangel sowie der permanente Preiskampf – mit allem versuchen wir möglichst proaktiv umzugehen“, Frank Schipper. Foto: M. Machan

„Brauchen Sie eine Bushaltestelle?“

In Lüdinghausen indes wurden Schipper und seine Frau Barbara mit offenen Armen empfangen. Es fehlte ein Elektrofachmarkt im Ort, die Menschen fuhren bis vor zwei Jahrzehnten zur Bedarfsdeckung bis nach Münster oder Recklinghausen. So war denn auch der damalige Bürgermeister sofort Feuer und Flamme für die Neuansiedlung eines Elektrofachmarktes: „Brauchen Sie eine Bushaltestelle? Kein Problem!“, erinnert sich Schipper gerne zurück.  

Und so startete man dann im Juli 2004 mit einem Fachmarkt in der Wohnwelt Rathmer in der Ascheberger Straße in Lüdinghausen. Auf der linken Seite, im Erdgeschoss des Möbelhauses, entstand die „Mega Company“, ein in ein Möbelhaus integrierter Elektronik-Fachmarkt – damals ein echtes Novum.

Rund zwei Jahrzehnte später zeigt diese symbiotische Partnerschaft immer noch keine Ermüdungserscheinungen; im Gegenteil. Zwar hatte sich nach über 34 Jahren die Familie Rathmer entschlossen, das Möbelhaus Ende Februar 2017 aufzugeben. Wie gut für die Eheleute Schipper, dass mit dem Möbelfilialisten Poco nicht nur ein Nachfolger und echter Frequenzbringer gefunden wurde, es bot sich auch die große Chance, die gehegten Expansionspläne neu anzugehen und in den rechten Teil des großen Gebäudekomplexes umzuziehen.

Attraktives Einkaufserlebnis

Auf rund 1.000 Quadratmetern – mehr war aufgrund bestehender Vorgaben nicht möglich – bietet Euronics XXL Lüdinghausen nun seit dem Sommer 2017 ein höchst attraktives Einkaufserlebnis – von der genussvollen Kaffeewelt über eine stylische Showküche bis hin zu einer TV-Wand, auf der die Geräte-Stars optimal in Szene gesetzt werden können. Zu je rund einem Drittel teilen sich die weiße, braune und graue (Telekomunikation & PC) Ware die Verkaufsfläche. Für reichlich Frequenz sorgen auch eine DHL-Paket Station und ein von Apple autorisierter Reseller Store.

Schipper im Gespräch mit infoboard.de: „Ich freue mich ganz besonders auf 2024, da es für mich persönlich zwei tolle Jubiläen zu feiern gibt. Wir feiern 20 Jahre Euronics XXL Lüdinghausen. In meiner Rolle als Geschäftsführer bin ich besonders stolz, dass wir nach dem erfolgreichen Umbau und der Neueröffnung vor einigen Jahren die 20-Jahre-Marke geknackt haben. Zudem haben wir bei Euronics das 55-jährige Bestehen und beweisen auch im Jubiläumsjahr erneut unsere Zukunftsfähigkeit.“

Auch wenn das Jahr 2023 für Euronics XXL Lüdinghausen ein erfolgreiches war – Schipper: „Über alle Warengruppen hinweg sind wir um 6,5% gewachsen, mit den Kategorien Waschen & Trocknen sowie Elektrokleingeräte gab es auch echte Ausreißer nach oben.“ – spürt man die momentane Gemengelage natürlich auch in Lüdinghausen: „Unsere Branche steht vor enormen Herausforderungen. Ob Konsumzurückhaltung durch Inflation und wirtschaftliche sowie politische Krisen oder Fachkräftemangel sowie der permanente Preiskampf – mit allem versuchen wir möglichst proaktiv umzugehen“, so Schipper.

Und weiter: „Trotzdem konnten wir oft besser performen als der Durchschnitt der Branche.“ Auch 2024 werde sicher kein Selbstläufer, doch die beiden Jubiläen böten Anlass für eine Sonderkonjunktur. Schipper: „Ich bin optimistisch. Mitte Januar 2024 liegen wir jedenfalls über dem Vorjahr.“ Auch bei unserem Besuch vor Ort an einem Montagmorgen Ende Januar hat der Fachmarkt, so Schipper“, „eine gute Durchblutung“.

„Wir haben einen echten Vorsprung.“

Warum fiel die Wahl der Verbundgruppe auf Euronics, was macht die Attraktivität aus? „Die Marke und das Gesamtkonzept machen den Unterschied, ich fühle mich bei Euronics sehr wohl.“ Schipper nennt vor allem zwei Punkte: „Zum einen unterscheiden uns der Service und die Beratung, die wir bieten, stark von unseren Mitbewerbern. Da haben wir einen echten Vorsprung. Zum anderen beweist der Erfolg unseres Online-Marktplatzes, dass der hybride Multichannel-Ansatz der Verbundgruppe funktioniert – Euronics verzahnt den Onlinehandel und das Einkaufserlebnis vor Ort.“

Bestes Beispiel dafür sei die neu eingeführte App „Meine Euronics“: Kundinnen und Kunden wählen den Euronics Händler in ihrer Region aus, sammeln vor Ort Punkte bei jedem Einkauf und erhalten Status-Vorteile sowie Coupons. Öffnungszeiten und Neuigkeiten von Händlern können ebenso eingesehen wie Technik-News abgerufen werden. Schipper: „Unser Online-Marktplatz war und ist auf Zuführung in den stationären Handel optimiert und ergänzt unser stationäres Angebot, das sich durch die Nähe zu Kundinnen und Kunden auszeichnet.“

Markenvielfalt & Servicementalität

Wichtige Erfolgsbausteine für Schipper: „Wo Euronics draufsteht, muss auch Euronics mit all seiner Markenvielfalt und Servicementalität drin sein.“ Und: „Ich versuche alles aus der Sicht der Endkunden zu betrachten und zu optimieren.“

Trendprodukte, Innovationen oder Produkte, die einen echten Mehrwert für die Kundschaft bieten, kurbeln den Verkauf an. Dazu zählen die Produktbereiche aus dem Kleingerätesegment wie Beauty, Speisezubereitung oder auch die Dauerbrenner Kaffee-Vollautomaten und Kapselmaschinen.

„Gerade bei Hairstyling-Produkten, Kontaktgrills oder Heißluftfritteusen sehen wir Umsatzwachstum. Und auch alles rund um Entertainment und Gaming liegt weiterhin voll im Trend“, so Schipper. Zudem hat der Ausbau des Warenbereichs „Erneuerbare Energien“ für Euronics strategische Bedeutung und wurde in den vergangenen Jahren in der Verbundgruppe stark vorangetrieben.

Problemlöser für den Kunden

Ob hochwertige Fernseher, stylische Kaffee-Vollautomaten oder Genussverstärker für die Küche: „Wir bieten ‚Best of Electronics‘, wollen für den Kunden in seinem Zuhause ein Problemlöser sein“, so Schipper. Um das Wohl und Wehe der Kunden kümmern sich Marktleiter Luka Kiefer und 22 Mitarbeitende, davon 18 im Verkauf. Frank Schipper: „Meine Mitarbeiter agieren wie Unternehmer im Unternehmen, sind zur Kundschaft verbindlich, höflich und kompetent.“

Einen Plan B hat es für Frank Schipper auch in jungen Jahren nie gegeben: „Mich fasziniert diese Branche. Und mich fasziniert der Handel mit seinen sich ständig verändernden Herausforderungen.“ Nach zwanzig Jahren habe man sich im Kreis Coesfeld sehr gut etabliert. Euronics XXL Lüdinghausen hat Magnetwirkung, strahlt aus bis nach Haltern, Datteln, Olfen oder sogar Münster. Schipper: „Wir sind längst einer von hier!“

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