Samsung indes kann sich in dieser rauer gewordenen See oben auf der Welle gut behaupten. „Wir haben Wort gehalten“, spielte Zeeh auf die Berechenbarkeit und Kontinuität bei Samsung an, die unter seiner Ägide einer auf mehrere Jahre angelegten Strategie gehorcht. Auf der Haben-Seite der Koreaner stehen massive Investitionen im Einbaugerätemarkt, der Einstieg in den Küchen- und Möbelhandel, manifestiert in einem fulminanten Auftritt zur vergangenen „area30“ in Löhne, ferner der Ausbau des Vertriebs wie der Logistik. Das alles macht natürlich nur Sinn, wenn man mit einem „Hero“-Portfolio den Markt bearbeiten kann. Kann man, denn mit Innovationstreibern auf Geräteseite wie QuickDrive, Side-by-Side, Dual Cook Flex oder Family Hub hatte Samsung im Jahr 2018 viele Asse im Ärmel.
Ein Erfolg, der sich eindrucksvoll mit Zahlen und Statistiken untermauern lässt: Im konzerninternen, globalen Ranking hat sich der deutsche Vertrieb um gleich zehn Plätze verbessert. Deutschland entwickelt sich für Samsung jetzt auch im Bereich der Weißen Ware immer mehr zu einem Schlüsselmarkt: Bei den GfK-Zahlen für MDA stieg Samsung von Platz 5 aufs Treppchen (Platz 3), war mit einem Plus von über 30% in 2018 die Marke mit dem größten Wachstum. In der „Waschküche“ wurde der Marktanteil zwischen 2016 und 2018 gar verdoppelt.
Zu dieser Erfolgsgeschichte haben u.a. Kooperationen mit otto.de, dem Möbel-Giganten Porta oder dem Teleshopping-Sender QVC beigetragen, letzterer sicherlich alles andere als ein Liebling des Fachhandels. „Das dient der Markenstärkung“, wischt Zeeh etwaige Bedenken beiseite. In der Tat ist Samsung ein Magnet: Zur „area30“ kamen 4.575 Besucher an den Stand – fast das Vierfache von dem, was man im Vorfeld prognostiziert hatte. Und auf der vergangenen IFA wurde der Umsatz mal eben verdoppelt.
Ein Statement ist auch der im vergangenen Jahr eröffnete Samsung Showcase, der direkt an der Zeil und damit im Herzen von Frankfurt liegt und nicht weniger als eine neue Ära einläuten soll, wie Konsumenten künftig Technik, Service und Kreativität in einem Store erleben können. Die gigantische Erlebniswelt der Koreaner vereint alle Highlight-Produkte auf gleich vier Stockwerken und inszeniert ein Markenerlebnis par excellence.
Samsung bietet den Konsumenten ein hierzulande wohl noch nicht dagewesenes Markenerlebnis an, bei dem klar die Interaktion mit Technik im Mittelpunkt steht. Und so gab es beim Roundtable natürlich Kochschürzen für alle, um den zur letzten IFA vorgestellten Dual Cook Flex Backofen mit zweigeteilter Ofentür und teilbarem Garraum auszuprobieren. Dank zwei Heißluftventilatoren lassen sich zwei unterschiedliche Gerichte ohne Geruchs- und Geschmacksübertragung zur gleichen Zeit zubereiten. Der Clou: durch eine geteilte Tür kann der Ofen vollständig oder lediglich die obere Hälfte geöffnet werden – so kann die Hitze des unteren Garraums nicht entweichen und damit verbundener Energieverlust vermieden werden. Das war Markenerlebnis pur!
Doch das Markenerlebnis allein und die prima Indexzahlen sind noch lange keine Produktverkäufe. Im Zeitalter der digitalen Transformation, die die Branche mit voller Wucht trifft, führt für Zeeh an der Omnipräsenz des Handels auf allen Kanälen kein Weg mehr vorbei. Die Energie des (digitalen) Wandels soll laut Zeeh dazu genutzt werden, um ganz vorne mit zu schwimmen. Hierfür benötige man robuste Produkte, ein gutes Navigationsverständnis und mutige Entscheidungen.
Nach dem „Jahr des Handel(n)s“ in 2017 und dem „Jahr der Werte“ in 2018 hat Samsung nun für 2019 das Jahresmotto „Das Jahr des W(h)andels!“, ein durchaus so gewolltes, doppeldeutiges Wortspiel, ausgerufen. Eine wichtige Rolle spielt für Zeeh dabei das Schlagwort „Retail 4.0“. Augenscheinlichste Neuerung: Neben dem „sell in“ will Samsung auch verstärkt für das „sell out“ Verantwortung tragen.
Big Data ist das Zauberwort als Entscheidungsgrundlage für Investitionen in der Marktsteuerung. Mit aus dem Handel generierten Kennzahlen will Samsung künftig Algorithmen und Datenstrukturen entwickeln, die im besten Falle zu individualisierten Sortimentsempfehlungen für den Handel führen können. Unstrittig ein attraktives Angebot an den Handel, um den Austausch marktrelevanter Daten zu forcieren.
Für das Jahr 2019 hat Zeeh vier strategische Säulen definiert:
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