Business Newsletter Newsletter 2015 / KW 35 Story

EP foult, Dyson grätscht, Kellerhals im Abseits

Keine Sorge: Obwohl die IFA unmittelbar vor der Tür steht, folgt jetzt weder die 17. Trend-Arie, noch ein aktuelles von A bis Z zur Leitmesse. Die Branche hat auch abseits der IFA genug schlagzeilenträchtige Aufreger! Kostproben gefällig? Offenbar liebt MediaMarkt Mitbegründer Kellerhals Fußball! Preisdumping durch die EP-Beteiligung Notebooksbilliger.de. Und nicht zuletzt: Dyson schockt durch seine Online-Strategie!

Wenn, ja wenn, Erich Kellerhals den infoboard.de Aufmacher vom 28. Juli „Wachgeküsst: Der Wettbewerb um den besten Service“ gelesen hätte, dann wäre er vielleicht nicht vor Gericht gezogen, um den Kauf des Reparatur-Dienstleisters RTS zu unterbinden. So holte er sich eine blutige Nase, was ihn nicht hindern dürfte, vors OLG München zu ziehen. Vielleicht wäre der eine oder andere Hersteller, der seinen Service über die ehemalige Quelle und heutige RTS Tochter Profectis abwickelt, gar nicht so traurig, wenn Kellerhals den Kauf verhindern könnte. Wer weiß? Vielleicht fühlt sich der eine oder andere Partner von Profectis demnächst durch die MSH noch mehr umarmt?

Vielleicht muss Kellerhals auch gar nicht in München klagen. Wie die WiWo zu wissen glaubt, will Kellerhals mit Unterstützung des Finanzinvestors Advent, „seine MSH“ zurückkaufen. Das Dementi aus Düsseldorf kam gewohnt prompt: „Auch mit Blick auf die Kapitalmarktrelevanz möchten wir hiermit nachdrücklich darauf hinweisen, dass der METRO AG weder ein konkretes Übernahmeangebot für ihren MSH-Anteil vorlag oder vorliegt, noch gab oder gibt es konkrete Gespräche zwischen der Metro und angeblich interessierten Investoren.“

Aktuell vermisse ich vom Metro-Quälgeist eine Klage gegen das MediaMarkt-Engagement bei gleich neun Fußballclubs der 1. Bundesliga. Nach dem FC Ingolstadt sponsert der Fachmarktgigant zusätzlich Schalke 04, VfB Stuttgart, 1. FC Köln, Hamburger SV, 1899 Hoffenheim, Borussia Möchengladbach, Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt. Da könnte man schnell der Meinung sein, da fließt ein nettes Sümmchen ins nicht messbare Nirwana. Doch komisch: Hierzu keine Klage. Die MSH darf auf die Kraft und auf die Faszination des Volkssports Fußball setzen, flimmert demnächst unterschwelliger denn je über die Bildschirme. Offenbar liebt auch der „Veto-Schiri“ das Spiel mit dem Ball.

Dyson rigoros, Miele geschmeidig

Ein ganz anderes Spiel betreibt Dyson. Bisher war es guter Brauch, firmeneigene Online-Shops als Referenz bzw. als Katalog einzusetzen; eigentlich wollte man – vielleicht auch aus Angst vor dem Handel – gar nicht direkt ins Marktgeschehen eingreifen. Jetzt kehrt Dyson dieser Praxis jäh den Rücken. Bis auf seine Premium-Range vermarktet der Erfinder des Cyclone-Staubsaugers seine Produkte seit kurzem auf dem eigenen Portal nicht mehr zu UVPs, sondern zu Internetpreisen. Eine heiße Geschichte und ein weiterer Schritt der Branche zu mehr Preisverfall? Richten doch Onliner bei ihrer Preisgestaltung sich gerne an Firmenportalen aus. Heißt auch, Dyson begibt sich mit seiner neuen Politik unmittelbar in direkte Konkurrenz mit seinen Handelspartnern!

Wenn es sein muss, geht es in den Backöfen von Miele auch heiß zu. Aber nur dort? Dr. Axel Kniehl, Geschäftsführer Marketing/Vertrieb bei Miele, lässt sich in einer Pressemitteilung wie folgt zitieren: „Statt sich in markenschädigende Rabattschlachten verwickeln zu lassen, setze man auf Innovationen sowie auf ein verbessertes Preis-Leistungsverhältnis durch höherwertige Ausstattung.“ Hört man des Handels Stimme, dann vernimmt man durchaus die diplomatische Formulierung: „Miele sei – was die Preisgestaltung anbelangt – auch geschmeidiger geworden.“ Zudem äußert der Handel die Sorge, dass durch die Blockvermarktung über Nobilia und Häcker ein Downgrading des Markenimages eintreten könnte. Aus Sicht des Handels nun wirklich kein Wunschtraum.

Sündenbock notebooksbilliger.de

Spieglein, Spieglein an der Wand, wer hat die günstigsten Preise im ganzen Land? Metoda, einer der weltweit führenden Anbieter für Echtzeit-Markt-Research im E-Commerce, hat die Antwort: Nicht AO.de, sondern die EP-Beteiligung notebooksbilliger.de „zielt preisaggressiv auf den Markt für Haushaltsgeräte.“ Also liebe EP-Mitglieder: Nehmt euch auf der IFA den EP-Vorstand mal zur Brust. Was hat er zu seiner Entlastung zu sagen? Vielleicht antwortet er: Ist ja nur eine Minderheitsbeteiligung!

Dann doch noch eine Anregung zur IFA, besser gesagt ein Management-Tipp: „Lassen Sie sich nicht verrückt machen, es gibt Hunderte Trends. Die Kunst ist es, sich die Trends anzuschauen und dann einen oder zwei herauszuarbeiten, die für einen relevant sind. Dann werden Sie nicht hinterherhecheln, sondern können auch in Zukunft erfolgreich sein“, meint Prof. Dr. Arnold Wissmann, ein Managementexperte aus der sehr „zerbrechlichen“ Glasbranche.

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