Markt & Branche

Ceconomy zurück auf dem Wachstumspfad, aber: Online bricht ein

Ceconomy, Dachgesellschaft von MediaMarkt und Saturn, hat im 2. Quartal des Geschäftsjahrs 2021/22 deutlich von der Erholung seines stationären Geschäfts profitiert. Der Umsatz stieg in den Monaten Januar bis März 2022 von 4,3 Mrd. EUR auf 5 Mrd. EUR. Währungs- und portfoliobereinigt war dies ein Wachstum von 18,8%. Im 1. Quartal hatten coronabedingte Marktschließungen noch zu einem Rückgang geführt. Der um Sondereffekte bereinigte operative Verlust (EBIT) sank von 146 Mio. EUR auf 62 Mio. EUR.


Beim Blick nach vorne zeigte sich Ceconomy und MediaMarktSaturn CEO Dr. Karsten Wildberger am vergangenen Freitag zuversichtlich: „Wir haben immer gesagt, dass wir wieder wachsen werden, sobald sich die Rahmenbedingungen für den Einzelhandel halbwegs normalisieren. Unsere Entwicklung im 2. Quartal bestätigt dies. Wir haben Fortschritte bei der Umsetzung unserer kundenorientierten Omnichannel-Strategie gemacht – das zahlt sich aus. Für den weiteren Jahresverlauf bleiben wir zuversichtlich, wenngleich die externen Faktoren das Konsumklima aktuell belasten.“

Indes: Der Online-Umsatz ging massiv von 2,1 Mrd. EUR im Vorjahresquartal auf nun nur noch 1,3 Mrd. EUR zurück. Dies entspricht einem Anteil am Gesamtumsatz von 25,3%. Vor drei Jahren, also dem Vergleichszeitraum vor der Corona-Pandemie, hatte der Online-Anteil allerdings erst bei 13,9% gelegen.

Der Blick ins Detail zeigt: Im Halbjahresvergleich konnte das Unternehmen die vor allem pandemiebedingten Rückgänge des ersten Quartals mehr als kompensieren. Getrieben durch eine Erholung des stationären Geschäfts ist der Umsatz im 2. Quartal 2021/22 um 18,8% auf 5,0 Mrd. EUR gewachsen (Q2 2020/21: 4,3 Mrd. EUR). Das bereinigte operative Ergebnis (EBIT2) verbesserte sich im selben Zeitraum um 84 Mio. EUR auf -62 Mio. EUR (Q2 2020/21: -146 Mio. EUR).

„Sehr angespanntes Umfeld“

Auf Halbjahressicht liegen die Werte leicht über dem Vorjahr: Ceconomy hat den Umsatz in den ersten sechs Monaten insgesamt um 2,1% auf 11,9 Mrd. EUR (H1 2020/21: 11,8 Mrd. EUR) erhöhen können, während das EBIT2 nunmehr um 12 Mio. EUR auf 212 Mio. EUR (H1 2020/21: 199 Mio. EUR) stieg.

Ceconomy und MediaMarktSaturn CEO Dr. Karsten Wildberger: „Wir verschließen nicht die Augen davor, dass wir auch weiterhin in einem sehr angespannten Umfeld agieren müssen. Der brutale russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, der durch nichts zu rechtfertigen ist, hat auch gesamtwirtschaftlich weitreichende Folgen. Er führt zu stark steigenden Energiekosten, einer insgesamt erhöhten Inflation und verunsichert viele Verbraucher. Diese externen Faktoren können wir nicht beeinflussen. Umso wichtiger ist es, dass wir weiterhin unsere Hausaufgaben machen und unsere kundenorientierte Omnichannel-Strategie zügig umsetzen. Wir sind hier gut unterwegs.“

Endlich kann man sich wieder auf das Kerngeschäft konzentrieren: die MSH-Zentrale in Ingolstadt.
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Attraktive Einkaufserlebnisse

Dem Unternehmen gelingt es offenbar immer besser, seinen Kunden ein einheitliches, einfaches und attraktives Einkaufserlebnis zu bieten – im Webshop, über die App oder im stationären Markt. Um diesen Ansatz noch weiter zu stärken, hat MediaMarktSaturn im April in den Niederlanden den unternehmensweiten Roll-out der sogenannten „Omnichannel-Spine“-Initiative erfolgreich gestartet. Das Programm bildet das Rückgrat, um die Logistik-, IT- und Bestellprozesse kanalübergreifend weiter zu optimieren, zu zentralisieren und zu vereinheitlichen.

Die Fortschritte werden zunehmend anerkannt: Google und der Handelsverband Deutschland, HDE, haben MediaMarkt bei der renommierten „Omnichannel Excellence Study“ für ein gesamthaft attraktives Kundenerlebnis mit Platz 1 ausgezeichnet. Und auch der Net Promoter Score (NPS), die Kennzahl, mit der das Unternehmen die Kundenzufriedenheit misst, hat sich in vergangenen Quartalen kontinuierlich verbessert. Zum Ende des ersten Halbjahrs 2021/22 lag der Wert gruppenweit über alle Vertriebskanäle hinweg um 4 Punkte höher als im Vorjahr.

DACH-Region: + 22,6%

Ceconomy konnte im 2. Quartal des laufenden Geschäftsjahres in allen Regionen steigende Umsätze verbuchen. Mit einem Plus von 22,6% ist das Segment DACH stark gewachsen. Dazu hat insbesondere die Erholung des stationären Geschäfts in Deutschland beigetragen. Auch in West-/Südeuropa stieg der Umsatz zweistellig. Hier profitierte das Unternehmen – vor allem in den Niederlanden – von der schrittweisen Aufhebung der temporären Marktschließungen sowie von einer Normalisierung der Öffnungszeiten. In Osteuropa verzeichnete Ceconomy im 2. Quartal auf währungs- und portfoliobereinigter Basis mit 35,4% das größte Umsatzplus.

Wie in den vergangenen Quartalen hat das Online-Geschäft einen wesentlichen Beitrag zur guten Entwicklung des Unternehmens geleistet. Indes: Vor dem Hintergrund der Erholung des stationären Geschäfts nach der Wiedereröffnung der Märkte erreichte der Online-Umsatz im 2. Quartal des laufenden Geschäftsjahrs rund 1,3 Mrd. EUR (Q2 2020/21: 2,1 Mrd. EUR). Dies entspricht einem Anteil am Gesamtumsatz von 25,3%. Zur besseren Einordnung: Gegenüber dem 2. Quartal 2018/19, dem letzten direkten Vergleichszeitraum vor der Covid-19-Pandemie, hat sich der Online-Anteil damit nahezu verdoppelt (Q2 2018/19: 13,9%). Als mittelfristige Zielgröße gilt unverändert ein Anteil am Gesamtumsatz von rund 30%.

Services & Solutions weiter ausgebaut

Im strategisch wichtigen Geschäftsfeld Services & Solutions hat Ceconomy den Umsatz im 2. Quartal um 54,5% auf 307 Mio. EUR (Q2 2020/21: 199 Mio. EUR) gesteigert. Der Anteil am Gesamtumsatz hat sich damit von 4,6% auf 6,1% erhöht. Diese Entwicklung wurde u.a. durch das wieder anziehende stationäre Geschäft unterstützt. In den Märkten war beispielsweise bei Smartbar-Dienstleistungen eine hohe Nachfrage zu verzeichnen.

„Das Ausmaß der Auswirkungen aktuell belastender externer Faktoren ist derzeit schwer einzuschätzen. Wir haben uns jedoch bereits in den vergangenen Monaten in einem herausfordernden Umfeld behauptet und weitere operative Fortschritte erzielt“, Florian Wieser, CFO von Ceconomy und MediaMarktSaturn.
„Das Ausmaß der Auswirkungen aktuell belastender externer Faktoren ist derzeit schwer einzuschätzen. Wir haben uns jedoch bereits in den vergangenen Monaten in einem herausfordernden Umfeld behauptet und weitere operative Fortschritte erzielt“, Florian Wieser, CFO von Ceconomy und MediaMarktSaturn.

Ausblick: Leichtes Umsatzwachstum angestrebt

Für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres bleibt Ceconomy auch unter Berücksichtigung bestehender Unwägbarkeiten zuversichtlich. „Das Ausmaß der Auswirkungen aktuell belastender externer Faktoren – einschließlich des Kriegs gegen die Ukraine – ist derzeit schwer einzuschätzen. Wir haben uns jedoch bereits in den vergangenen Monaten in einem herausfordernden Umfeld behauptet und weitere operative Fortschritte erzielt“, so Florian Wieser, CFO von Ceconomyund MediaMarktSaturn.

Und weiter: „Trotz der nach wie vor äußerst widrigen Rahmenbedingungen rechnen wir aus heutiger Sicht für das Gesamtjahr 2021/22 weiterhin mit einer sehr deutlichen Verbesserung des bereinigten operativen Ergebnisses und einem leichten Anstieg des währungs- und portfoliobereinigten Umsatzes.“ Im Geschäftsjahr 2020/21 hatte Ceconomy einen Umsatz von 21,4 Mrd. EUR erreicht, das bereinigte EBIT betrug 237 Mio. EUR.

Den kompletten Ceconomy Halbjahresfinanzbericht finden Sie hier.

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