„Wir beschleunigen die strukturellen Kostensenkungen und die Durchführung von Produktkostenmaßnahmen“, Jonas Samuelson, President & CEO Electrolux. Foto: Electrolux
Zum bereits im Frühjahr 2023 verkündeten Abbau von 3.800 Vollzeitstellen sollen jetzt weitere 3.000 Vollzeitstellen mit Blick auf eine vereinfachte Organisationsstruktur wegfallen. Damit will Electrolux seine Bemühungen zur Kostensenkung forcieren, um die Margen wieder zu verbessern.
„Wir beschleunigen die strukturellen Kostensenkungen und die Durchführung von Produktkostenmaßnahmen. Daher wird das Kostensenkungsziel für 2024 gegenüber 2022 auf 10 bis 11 Mrd. SEK angehoben, verglichen mit dem vorherigen Ziel von über 7 Mrd. SEK. Das neue Ziel umfasst Nettokostensenkungen durch Kosteneffizienz und Investitionen in Innovation und Marketing zusammen. Für 2023 wird eine Kostensenkung von ca. 6 Mrd. SEK im Jahresvergleich angestrebt, verglichen mit dem vorherigen Ziel von mindestens 5 Mrd. SEK”, sagte Jonas Samuelson, President & CEO Electrolux“, am Freitag vorvergangener Woche. Und weiter: „Wir sind bestrebt, mittelfristig eine EBIT-Marge von mindestens 6% zu erreichen.“
Ob und welche Auswirkungen der neuerliche personelle Aderlass auf die Standorte in Deutschland (Nürnberg, Rothenburg) hat, ist noch offen. Michael Geisler, Geschäftsführer Electrolux Hausgeräte Deutschland & Österreich, auf Nachfrage von infoboard.de: „Es handelt sich um die Fortsetzung der im Herbst 2022 begonnenen Neustrukturierung der Electrolux Group. Bei dem kommunizierten geplanten Abbau sprechen wir von zusätzlichen Stellen gegenüber der im März 2023 verkündeten Zielgröße. Dieser ist notwendig, um unsere Organisationsstruktur weiter zu vereinfachen und an die neuen schwierigen Marktbedingungen anzupassen.“
Geisler warb um Verständnis dafür, dass man zum jetzigen Zeitpunkt noch keine konkreten Zahlen zu den betroffenen Stellen in den einzelnen Ländern nennen könne, da diese auch von den Verhandlungen mit den lokalen Sozialpartnern abhängen, die gerade erst begonnen hätten beziehungsweise in einigen Fällen noch beginnen werden. Und er wies darauf hin, dass die Anzahl der abzubauenden Stellen nicht automatisch auch die Anzahl der betroffenen Mitarbeiter widerspiegele, beispielsweise im Falle von unbesetzten Stellen, die nicht wieder besetzt werden.
Um die angestrebten Margen wiederherzustellen und durch eine beschleunigte Umsetzung der Strategie zur Bereitstellung innovativer und nachhaltiger digitaler Verbrauchererlebnislösungen zu profitablem Wachstum zurückzukehren, wird sich die Electrolux Group verstärkt darauf konzentrieren, mit ihren Hauptmarken in ausgewählten mittleren und Premiumkategorien profitabel zu wachsen und gleichzeitig ein noch gezielteres Portfoliomanagement zu betreiben.
Die verkündete neue Organisationsstruktur sieht künftig zwei globale Produktionslinien für Küchengeräte und Wäschepflege vor: Product Line Taste und Product Line Care. Taste war bislang in „Food Preservation“ (Kühlgeräte) und „Food Preparation“ (Öfen, Kochfelder, etc.) geteilt – diese beiden Bereiche werden jetzt zu einer Produktlinie zusammengeführt. Geleitet werden diese beiden Produktlinien auf globaler Ebene von Dan Arler für Taste und Ian Banes für Care. Beide werden im Vorstand (Global Management) der Electrolux Group vertreten sein.
Die neu geschaffene Produktlinie „Wellbeing & SDA“, in der diese beiden Kategorien zusammengeführt werden, wird ebenfalls globale Verantwortlichkeiten haben. Die Verantwortlichkeit für die neu geschaffene Produktlinie „Wellbeing & SDA“ liegt auf Vorstandsebene im Ressort von Anna Ohlsson-Leijon. Daraus folgt: Die neue Organisationstruktur verläuft nicht Marken- sondern Kategorie-spezifisch.
Die Electrolux Group wird über die neue Geschäftsbereichsstruktur im Zwischenbericht für das 1. Quartal 2024 berichten.
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