Zum Jahresende zeigt sich das Konsumklima in Deutschland leicht verbessert, bleibt jedoch insgesamt auf niedrigem Niveau. Der Konsumklimaindikator steigt im Dezember 2025 im Vergleich zum Vormonat um 0,9 Zähler auf –23,2 Punkte. Damit liegt die Verbraucherstimmung nahezu auf Vorjahresniveau. Dies geht aus der aktuellen Erhebung des „GfK Konsumklima powered by NIM“ hervor, das gemeinsam von NIQ/GfK und dem Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) veröffentlicht wird.
Kaufneigung steigt, Einkommenserwartung sinkt
Die Anschaffungsneigung der Verbraucherinnen und Verbraucher legt zum zweiten Mal in Folge zu und erreicht mit –6,0 Punkten den zweithöchsten Wert des Jahres. Nur im April 2025 fiel dieser Indikator mit –4,9 Punkten noch etwas günstiger aus.
Dagegen sinken die Einkommenserwartungen zum zweiten Mal in Folge, wenn auch weniger stark als im Vormonat. Der Indikator verliert 2,4 Zähler und liegt aktuell bei –0,1 Punkten. Einen niedrigeren Wert hatte es zuletzt im März 2025 gegeben.
Die Konjunkturerwartung verzeichnet ebenfalls einen Rückgang von 1,9 Zählern und liegt nun bei –1,1 Punkten. Zwar bedeutet das im Vergleich zum Vorjahr ein leichtes Plus, eine grundlegende wirtschaftliche Erholung wird von den Konsumentinnen und Konsumenten jedoch weiterhin nicht erwartet.

zum Vormonat und Vorjahr. Tabelle: GfK
Stabile Konsumlaune zum Jahresende
„Mit der Stabilisierung liegt das Konsumklima aktuell fast exakt auf Vorjahresniveau. Dies ist auch für den Einzelhandel mit Blick auf das Jahresendgeschäft eine gute Nachricht: Die Daten deuten auf ein stabiles Weihnachtsgeschäft hin“, erklärt Rolf Bürkl, Head of Consumer Climate beim NIM. Zugleich dämpft er überzogene Erwartungen: „Die Konsumenten erwarten kurzfristig keine durchgreifende Erholung“.
Sparneigung nimmt ab
Ergänzt wird das leicht positive Bild durch einen Rückgang der Sparneigung um 2,1 Zähler auf nunmehr 13,7 Punkte. Diese Entwicklung signalisiert eine etwas höhere Konsumbereitschaft im Vergleich zum Vormonat, jedoch auf weiterhin zurückhaltendem Niveau.
Einordnung und methodischer Hintergrund
Das Konsumklima gilt als Frühindikator für die Entwicklung der privaten Konsumausgaben in Deutschland. Die aktuelle Analyse basiert auf rund 2.000 Verbraucherinterviews, die zwischen dem 30. Oktober und dem 10. November 2025 im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt wurden. Das Konsumklima berücksichtigt dabei insbesondere die Indikatoren Anschaffungsneigung, Einkommenserwartung und Sparneigung. Der Einzelhandel profitiert nur indirekt vom Gesamtindikator, da dieser auch Konsumausgaben für Dienstleistungen, Reisen, Miete oder Gesundheit umfasst.
