KI trifft Hardware – Verbraucher zeigen noch Zurückhaltung

Marktforschung

Während KI-gestützte Anwendungen wie Chatbots oder Sprachassistenten im Alltag vieler Konsumentinnen und Konsumenten längst angekommen sind, bleibt der Nutzen künstlicher Intelligenz in physischer Hardware für viele weiterhin abstrakt. Das zeigt eine internationale Verbraucherbefragung von NIQ aus dem Juli 2025, die in Deutschland, Großbritannien, den USA, Japan und Korea durchgeführt wurde.

Vertrautheit mit KI in der Hardware bleibt begrenzt

Die Umfrage zeigt: Zwar ist KI als Software vielen vertraut, die Wahrnehmung von KI-optimierter Hardware ist dagegen weniger ausgeprägt – und stark abhängig von der Produktkategorie. Besonders Smartphones (57 Prozent) und Haushaltskleingeräte (47 Prozent) profitieren von der aktiven Kommunikation durch Hersteller. In diesen Segmenten werden KI-Funktionen wie automatische Kameraanpassungen oder intelligente Energieeinsparung offensiv beworben.

Weniger bekannt ist der KI-Nutzen dagegen in den Bereichen Laptops (39 Prozent) und Fernseher (28 Prozent). In diesen Kategorien fehlt es laut Studie häufig an einer klaren Vorstellung davon, wie sich KI konkret auf die Funktionalität oder Effizienz der Geräte auswirkt.

Regionale Unterschiede in der Akzeptanz

Deutlich wird auch ein geografisches Gefälle: In Korea, den USA und Großbritannien ist die Vertrautheit mit KI-gestützter Hardware wesentlich höher als in Deutschland. Hierzulande kennen nur 29 Prozent der Befragten entsprechende Produkte. Eine ausgeprägte Datenschutzsensibilität und technologische Zurückhaltung scheinen eine breitere Akzeptanz zu bremsen.

Koreanische Verbraucher zeigen besonders großes Interesse an Smart-Home-Anwendungen, während in Großbritannien und den USA vor allem Smartphones und kleine Haushaltsgeräte als Einstieg in die Welt der KI gelten.

Kommunikation als Schlüsselfaktor

Ein zentrales Ergebnis der Studie ist der Stellenwert verständlicher Nutzenkommunikation. Insbesondere bei Smartphones lässt sich beobachten, dass gezielte Kommunikation über konkrete KI-Vorteile – etwa bessere Fotos oder personalisierte Nutzeroberflächen – das Interesse und Vertrauen der Verbraucher erhöht.

„Die Studie macht deutlich: KI ist in der Gesellschaft angekommen – doch das Verständnis für KI-optimierte Hardware steckt vielerorts noch in den altbekannten Kinderschuhen“, so Ines Haaga, Director Global Strategic Insights bei NIQ. Carine Chardon, Geschäftsführerin der gfu Consumer & Home Electronics, ergänzt: „Was in Korea begeistert, überzeugt in Deutschland noch nicht automatisch.“

Produktivität steht im Fokus

Unabhängig von der Region erwarten Verbraucher von KI vor allem eines: eine Steigerung der Produktivität. Sei es im Beruf, im Bildungsbereich oder im Haushalt – KI soll helfen, Zeit zu sparen und Prozesse zu optimieren. Die Weiterentwicklung smarter Heimvernetzung steht ebenfalls hoch im Kurs.

Weniger Bedeutung messen die Befragten dagegen dem Thema Sicherheit bei. Zwar kommunizieren viele Hersteller verstärkt Datenschutz- und Sicherheitsfunktionen, doch spielt dieser Aspekt aktuell nur eine untergeordnete Rolle bei der Kaufentscheidung.

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