Weltweit sehen sich Konsumentinnen und Konsumenten auch 2025 mit einer Vielzahl an Herausforderungen konfrontiert. Der aktuelle Report „Consumer Outlook: Guide to 2026“ von NIQ (NielsenIQ) zeigt, dass wirtschaftliche Unsicherheit, Preissteigerungen und die Sorge um grundlegende Lebenshaltungskosten die wichtigsten Einflussfaktoren für Konsumentscheidungen bleiben. Der Ausblick auf 2026 lässt keine grundlegende Entspannung erwarten – insbesondere nicht in Bezug auf finanzielle Belastungen und Vertrauen in wirtschaftliche Stabilität.
Inflation bleibt Hauptsorge
Laut NIQ geben 86 Prozent der weltweit Befragten an, sich über steigende Preise Sorgen zu machen. Diese Zahl liegt auf konstant hohem Niveau – ähnlich wie bereits in den Vorjahren. Die Sorge um die allgemeine Preisentwicklung übertrifft damit andere Themen wie etwa geopolitische Unsicherheiten oder Klimawandel deutlich. Besonders stark betroffen sind Haushalte mit niedrigem bis mittlerem Einkommen, die einen großen Anteil ihres Budgets für Grundbedarfsartikel aufwenden müssen.
Verbraucher reagieren darauf mit angepasstem Einkaufsverhalten: Preisvergleiche, der Wechsel zu Handelsmarken und der verstärkte Einkauf bei Discountern gehören mittlerweile zum Standard. Gleichzeitig wächst das Bedürfnis nach Transparenz und klaren Preis-Leistungs-Verhältnissen.

Finanzielle Belastung und Zukunftssorgen
Neben der kurzfristigen Preisentwicklung beschäftigt die Verbraucher vor allem ihre mittelfristige finanzielle Lage. Rund 70 Prozent der Befragten berichten von einem Gefühl wirtschaftlicher Unsicherheit im persönlichen Umfeld. Besonders auffällig: Viele Haushalte sind der Meinung, dass sie heute wirtschaftlich schlechter dastehen als noch vor drei Jahren – trotz vermeintlich stabiler Arbeitsmärkte in vielen Ländern.
Die daraus resultierende Kaufzurückhaltung betrifft insbesondere nicht-essenzielle Warengruppen, Investitionen in langlebige Konsumgüter oder neue Technologien. Gleichzeitig rücken Angebote mit klarem Mehrwert, nachhaltige Produkte und lokale Herkunft stärker in den Fokus derjenigen, die dennoch konsumieren.

Vertrauen in Märkte und Marken ist fragil
Das Vertrauen in etablierte Marken und klassische Werbebotschaften ist laut dem NIQ-Bericht rückläufig. Verbraucher verlassen sich zunehmend auf Empfehlungen aus dem sozialen Umfeld oder digitale Vergleichsplattformen. Für Handel und Industrie bedeutet das, dass Transparenz, Authentizität und der Nachweis von Preiswürdigkeit an Bedeutung gewinnen. Wer sich hier nicht klar positioniert, riskiert den Verlust von Markenbindung.
Die größte Sorge der Verbraucher bleibt demnach ihre finanzielle Situation. Konsum wird noch stärker hinterfragt, verglichen und priorisiert als in den Vorjahren. Marken und Händler, die Preissensibilität ernst nehmen, Vertrauen aufbauen und echten Mehrwert liefern, haben die Chance, auch in einem angespannten Umfeld als verlässliche Wahl wahrgenommen zu werden.
Quelle: NIQ – Consumer Outlook: Guide to 2026, veröffentlicht im Oktober 2025.
Link zum Report: https://nielseniq.com/global/en/insights/report/2025/consumer-outlook-guide-to-2026

