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StiWa: Das Waterloo für Handstaubsauger

Die Februar-Ausgabe von „test“ der Stiftung Warentest nahm Akku-Staubsauger unter die Lupe.

Kabellose Handstaubsauger sind ein Liebling des Handels im Bodenpflege-Segment. Sie sehen stylish aus, ihr Design verspricht Hightech. Acht von ihnen nahm die Stiftung Warentest jetzt kritisch für die aktuelle Februar-Ausgabe unter die Lupe. Das Ergebnis gleicht einem Waterloo: Zweimal ein „ausreichend“, sechsmal ein „mangelhaft“ – damit versenken die „test“-Tester unter der Headline „Ohne Saft und Kraft“ praktisch eine komplette Gerätekategorie. Das vernichtende Fazit: „Einen rundum empfehlenswerten Akkusauger sucht man im Testfeld vergeblich.“

Dyson der Beste unter lauter Schlechten

„Testsieger“, wenn man ihn denn so nennen will, wurde der Dyson „v6 absolute“. Nanu, Dyson ganz vorne, obwohl die Briten über Jahre hinweg nun wirklich kein Darling der Stiftung Warentest waren? Bei näherem Hinsehen wird schnell klar: Dyson liefert die StiWa-gewohnten Ergebnisse im unteren Mittelfeld – doch alle anderen waren noch schlechter, mitunter gar signifikant schlechter. Und das bei UVP’s zwischen 180,- und 375,- Euro. „Der Dyson v6 absolute ist der einzige Kabellose, der ordentlich saugen und gleichzeitig den Staub gut zurückhalten kann“, lobt die StiWa. Moniert wird indes die Lautstärke des 2,3 Kilo leichten Kraftpakets und die kurze Laufzeit des Akku. Im Powermodus endet der Saugspaß schon nach sieben Minuten. Einen Wechselakku gibt es nicht. Und bis der Energiespeicher wieder vollgeladen ist, dauert es knapp drei Stunden. Macht insgesamt ein „ausreichend“ mit der Note 3,9. Mit einem blauen Auge und der Gesamtnote 4,3 (ausreichend) kommt lediglich noch der Athlet von Bosch davon.

Die Mangelhaften: Prominente Namen

Der Rest wird unter dem Stichwort „Die Mangelhaften“ geführt, lauter prominente Namen übrigens wie der Air Force Extreme von Rowenta, der Power Pro Uno von Philips, Ultrapower von AEG, der Air Cordless von Vax oder der Colombina cordless von De’Longhi. Größtes Manko der kabellosen Handstaubsauger: „Oberflächlich mag das Ergebnis sauber aussehen, an den in der Tiefe sitzenden Staub kommen die Geräte kaum heran.“ Ein Akkusauger hatte im Test auf Teppichboden gar nur eine Staubaufnahme von rund 20 %. Das ist mehr als dürftig. Aber auch die meisten anderen saugen trotz motorisierter Elektrobürste nur mäßig bis schlecht, vor allem auf Teppich, denn ihre Saugkraft reicht nicht aus. Verschärfend hinzu kommt: Von dem, was sie vorn aufnehmen, blasen sie hinten wieder zu viel heraus. Das belastet die Allergiker wie die Raumluft mit Feinstaub.

„Leistungsstark wie ein herkömmlicher 2000 W Staubsauger“ dichtet laut StiWa die Marketing-Prosa zum „Power Pro Uno“ von Philips. Das Test-Qualitätsurteil will so gar nicht dazu passen: mangelhaft! Wie gut für Industrie und Handel, dass das mediale Interesse der aktuellen „test“-Ausgabe skandalöseren (Olivenöl) bzw. attraktiveren (Singlebörsen) Themen galt.

Mächtig Staub aufgewirbelt

Zum Vergleich prüften die Tester übrigens auch zwei klassische Handstaubsauger mit Kabel. Einer davon, der Miele Swing Ecoline Plus, schlug sich zwar insgesamt mit einer 2,6 (befriedigend) am besten, kommt aber an die Leistung eines „guten“ Bodenstaubsaugers nicht heran. Und der andere, der AEG Vampyrette 305+, saugt nur „ausreichend“ und bläst zu viel Staub in die Luft, so dass er am Ende insgesamt „mangelhaft“ abschneidet. Das ernüchternde Fazit der „test“-Tester: Wer gründlich saugen will, greift besser zum klassischen Staubsauger mit Kabel.

Das vernichtende StiWA-Testergebnis ist das eine, das zugegeben subjektive Empfinden und die persönlichen, positiven Erfahrungen mit einem Akkusauger das andere. Meine „Ode an den Verpönten“ schlägt eine Lanze für die gescholtene Kategorie.

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