Markt & Branche

Euronics Summer Convention 2017

Branchen-Highlights ohne Atempause

Bienvenido a Mallorca: Auf geht’s ins Tagungsdomizil Son Amar.
Sommer, Sonne, Strand und Süden: Wenn Euronics zur Summer Convention – in diesem Jahr zum 7. Mal – nach Mallorca ruft, argwöhnt so mancher einen Betriebsausflug mit fachlichem Begleitprogramm. Von wegen! Die zwei Tage Mitte Juni unter der gleißenden Sonne in und um Palma sind zwar auch ein Verwöhn-Programm für die „Euronicer“ – aber das erst nach Sonnenuntergang.

Wenn sich 80% des Euronics-Umsatzes und inklusive Mitarbeitern aus den Betrieben, Industrie und Presse insgesamt über 900 Teilnehmer auf der Balearen-Insel trifft, dann ist das vor allem einem hochkarätigen Programm mit Keynotes namhafter Redner und Branchen-Größen sowie Previews ausgewählter Produkthighlights bereits zehn Wochen vor der IFA geschuldet. Zugespitzt: Wer nicht in Palma war, droht als Händler den thematischen Anschluss zu verlieren.

Zwei Tage Summer Convention sind zwei Tage ohne Atempause. Der Shuttlebus zum Tagungsort Son Amar startete um 7.30 Uhr, danach dichtgedrängt Analysen und aktuelle Marktrends, Präsentationen zur neuen Markenausrichtung und zur Wertschöpfung im Handel, das Ausloten der Chancen der Digitalisierung (Dr. Reinhard Zinkann) und der digitalen Transformation im Gesundheitswesen (Prof. Dr. Britta Böckmann), aber auch wertvolle Tipps und Wege aus dem digitalen Alltagsstress heraus mit einem großartigen Vortrag von Dr. Volker Busch (Uni Regensburg).

Als „Zugabe“ die Speed Datings des Handels mit der Industrie über aktuelle Vermarktungskonzepte und innovative Produkte sowie der sympathische Olympiasieger Matthias Steiner mit Tipps zur besseren Ernährung. Im Mittelpunkt der Veranstaltung der Ditzinger Verbundgruppe stand aber natürlich die strategische Umsetzung des Markenversprechens „Für dein bestes Zuhause der Welt“.

Bildgalerie Euronics Summer Convention 2017 ^

Mit Wohlbehagen und Herzblut ^

Schon der Auftakt mit Franco Koenig, Verwaltungsratpräsident Euronics Schweiz, verlief vielversprechend. Koenig zeigte auf, wie Händler mit Leidenschaft und Herzblut zu mehr Wertschöpfung kommen können. Die Kundennähe beginne schon im Internet, hier müsse der Kunde abgeholt und begeistert werden. Am Point of Emotion müssten dann Wohlbehagen, Herzblut und persönliche Überraschung hinzukommen. Koenig: „Wer andere Menschen glücklich macht, wird niemals alt.“ Und so verwandelte die Euronics Summer Convention 2017 Mallorca für zwei Tage nicht nur in ein Mekka für Consumer Electronics und Home Appliances.

Sie transportierte auch ein (unausgesprochenes) Wir-Gefühl, ein Verbundgruppen-Marketing im besten Sinne und in eigener Sache. Nach dem Launch der neuen Kampagne „Für dein bestes Zuhause der Welt“ im April präsentierte Vorstandssprecher Benedict Kober auf Mallorca die Weiterentwicklung der strategischen Ausrichtung hin zum kundenfreundlichsten Elektronik-Händler auf allen verfügbaren Online- und Offline-Kanälen.

Mit spürbarer Nähe zum Kunden ^

„Mit unserem Cross-Channel-Retail-Ansatz, dem lösungsorientierten Vor-Ort-Service kombiniert mit unserem Online-Marktplatz, ist es uns gelungen, uns maßgeblich vom Wettbewerb zu differenzieren. Dabei punkten wir mit einer spürbaren Nähe zum Kunden ebenso wie mit der größten Dichte an Fachhändlern in Deutschland, die unseren Kunden mit ihrer Produktkenntnis zur Verfügung stehen, und einer attraktiven Preisgestaltung“, erklärte Kober vor den Euronics-Mitgliedern.

Apropos CCR-Plattform, die ja im Frühjahr des vergangenen Jahres eher etwas holprig gestartet war: „Die Entwicklung der CCR-Plattform ist phänomenal. Wir liegen über Plan“, so Kobers Bilanz. Der Euronics Vorstandsvorsitzende outete sich dabei als infoboard.de-Leser. Er bezog sich auf den redaktionellen Beitrag über die „Kostenfalle Multichannel“ vom 23. Mai und skizzierte die Gefahr der Online-Falle beim CCR: „Der Werbemix muss sich verändern. Das Kostenkorsett darf durch das Online-Marketing nicht explodieren. Hier müssen wir höllisch aufpassen.“

Mit mehr Erlebnis ^

Davon losgelöst steht das ehrgeizige Ziel von Euronics: „Wir wollen der kundenfreundlichste Elektronikhändler Deutschlands über alle Kanäle hinweg werden“, so Kober. Und weiter: „Der Kunde und sein Zuhause stehen im Zentrum all’ unserer Services.“ Jetzt gelte es, die PS auf die Straße zu bringen und kommunikativ für zusätzliche Sichtbarkeit zu sorgen. Kober: „Der Anfang ist uns mit der Kampagne, die neue Kommunikationsmaßnahmen, spezielle Aktivierungsansätze und eine umfassende Tool-Box für unsere Händler beinhaltet, bereits gelungen. Gleichzeitig wollen wir unsere Fachmärkte und Fachgeschäfte über Themenwelten noch stärker in Erlebnisorte verwandeln sowie unser Markenversprechen durch diese Maßnahmen und ein innovatives Sortiment vor Ort erlebbar machen.“

Eine zentrale Rolle wird dabei weiterhin der seit 2015 erfolgreich etablierte Online-Marktplatz spielen, der den zentralen Marken-Hub der Verbundgruppe bildet. Kober: „Das bringt den Traffic in die Geschäfte. Wir verstehen uns nicht nur als Verkäufer, sondern als Dienstleister. Dazu gehört, dass wir unseren Kunden neben bestmöglichem Service auch die Flexibilität bieten, sowohl online als auch offline auf unsere Angebote zurückzugreifen.“

Dafür führt die Euronics mit dem »Trendmonitor jährlich eine deutschlandweite Konsumentenbefragung durch, die ebenfalls auf Mallorca präsentiert wurde. Die Ergebnisse zeigen: Die reibungslose Verzahnung von Online und Offline wird auch in Zukunft das maßgebliche Erfolgskriterium der Branche bleiben.

Neben den Neuigkeiten aus Ditzingen präsentierte ein Phalanx an namhaften Herstellern den über 900 Teilnehmern der Summer Convention zehn Wochen vor der IFA erste Produkthighlights, die zur führenden Messe für Consumer Electronics und Home Appliances im Herbst auf den Markt kommen. Derweil zog Kober eine zufriedene Bilanz der vergangenen Monate: Das 1. Halbjahr sei – trotz Verlust der Telepoint-Märkte – zum 31. März mit einem stabilen Gesamtumsatz beendet worden. In Kurzform heißt das: TV lief bei Euronics besser als der Gesamtmarkt, Audio zeigt eine gute Entwicklung, während die Telekommunikation weit über Plan liegt. Sorgenkinder sind der Entertainment-Bereich (Konsolen) sowie – mangels echter Innovationen – das PC-Geschäft. Und die Weiße Ware? Hier liege man auf Vorjahresniveau, so Kober. Aber: „Hier sehen wir in Zukunft das größte Potenzial.“

Mit Premium und Mehrwert ^

Abgerundet wurde das Veranstaltungsprogramm durch gewohnt eine hochkarätig besetzte Liste an Keynote-Speakern. Zu den prominenten Gästen vor Ort zählten in diesem Jahr unter anderem Dr. Reinhard Zinkann, Geschäftsführender Gesellschafter von Miele und Matthias Steiner, Olympiasieger im Gewichtheben im Jahr 2008. Steiner erzählte von seinem Weg „vom Schwergewicht zum Wohlfühl-ich“, während Philips Geschäftsführer Bernd Laudahn die Welt mit den Produkten aus seinem Haus „ein kleines Stückchen gesunder“ machen möchte.

Dr. Reinhard Zinkann sang zuvor in seiner Sonntagsrede das hohe Lied des Fachhandels: „Wir schätzen das partnerschaftliche Miteinander!“ Zinkann warb für Premium und Mehrwert anstatt Preiskampf und Minimalismus: „Geiz ist geil ist vorbei, Qualität tritt in den Vordergrund.“ Marken hätten die Funktion eines Vertrauensankers.

Die drei Kernthesen des Miele-Machers: 1. Der stationäre Fachhandel sollte mit der Verzahnung von offline und online im Netz nachlegen: „Multichannel ist ein Muss! Das Internet ist eine echte Wachstumslokomotive.“ 2. Premium sorgt für stabile Preise und hohe Margen. 3. Smart Home lohnt sich für alle. Kobers Resümee der Summer Convention fällt positiv aus: „Es wartet eine erfolgreiche Zukunft auf uns, wenn wir uns in der Gruppe auch künftig kontinuierlich weiterentwickeln und die zahlreich vorhandenen Chancen nutzen.“

Die Sonne war ständiger Begleiter auf Mallorca mit einem furiosen Finale.
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