Marktforschung

Einführung von Haushaltsrobotern: Starke Polarisierung

Ganz gleich, ob Saugroboter, humanoider Koch oder automatisierte Pflegeassistenz: Während 36% der Menschen in den kommenden fünf bis zehn Jahren ablehnen, dass ein Roboter ihre Türschwelle passiert, heißen 37% die maschinellen Helfer willkommen. Weitere 26% stehen ihr zumindest neutral gegenüber. Eine gemeinsame Verbraucher-Umfrage der Branchenorganisation GFU Home & Consumer Tech und der internationalen Strategieberatung Oliver Wyman offenbart eine starke Polarisierung beim Einsatz von Haushaltsrobotern in Deutschland.

„Nach unserer Einschätzung werden die nächsten, auch kommerziell relevanten Durchbrüche zum Beispiel in Bereichen wie dem Handwerk oder der Gartenarbeit geschehen“, Martin Schulte, Partner Retail and Consumer Goods bei Oliver Wyman.
„Nach unserer Einschätzung werden die nächsten, auch kommerziell relevanten Durchbrüche zum Beispiel in Bereichen wie dem Handwerk oder der Gartenarbeit geschehen“, Martin Schulte, Partner Retail and Consumer Goods bei Oliver Wyman.

Die Studie „Hier sind die Roboter: Konsumentenstudie zu Robotik im Haushalt“, für die 1.300 Personen befragt wurden, unterstreicht die potenziellen Wachstumschancen des Robotikmarktes in Deutschland. Die Akzeptanz schwankt kräftig je nach Alter, Einkommen und Geschlecht: Es sind vor allem jüngere Menschen und Personen mittleren Alters, die sich bevorzugt von Haushaltsrobotern unterstützen lassen würden. Bei den über 55-Jährigen hingegen steigt die Skepsis deutlich an.

Die Panel-Diskussion „Hier sind die Roboter“ der gfu.
Die Panel-Diskussion „Hier sind die Roboter“ der gfu.

Besonders aufgeschlossen sind zudem all jene, die schon heute Geld für Putzkräfte, Gärtner, Pfleger oder Babysitter ausgeben. Was gleichzeitig auch bestätigt, dass die Zustimmung mit dem Einkommen steigt: Nur 50 bis 60% der Menschen mit einem Jahreseinkommen unter 30.000 Euro können sich Roboter-Unterstützung vorstellen. Bei Befragten mit mindestens 80.000 Euro Jahreseinkommen sind schon 70 bis 80% aufgeschlossen. Das Geschlecht hingegen spielt kaum eine Rolle für die Frage der Akzeptanz. Nur wenn es um Babysitting geht, sind Frauen wesentlich zurückhaltender (20% Zustimmung) als Männer (36% Zustimmung).

„Die Ergebnisse zeigen, dass die Verbraucher in Deutschland beim Thema Robotik vor allem anwendungsorientiert und pragmatisch denken“, Dr. Sara Warneke, Geschäftsführerin der GFU Consumer & Home Tech.
„Die Ergebnisse zeigen, dass die Verbraucher in Deutschland beim Thema Robotik vor allem anwendungsorientiert und pragmatisch denken“, Dr. Sara Warneke, Geschäftsführerin der GFU Consumer & Home Tech.

Der Preis als Bremsfaktor

„Der wesentliche Bremsfaktor im Markt für Haushaltsroboter ist der Preis – und dieses Hemmnis wird sich in Luft auflösen: Die Kosten für einen humanoiden Roboter werden sich bis zum Jahr 2035 mehr als halbieren. Die Studie zeigt, dass zwei Drittel der deutschen Verbraucher die Vorteile von Haushaltsrobotern erkannt haben.

„Nach unserer Einschätzung werden die nächsten, auch kommerziell relevanten Durchbrüche zum Beispiel in Bereichen wie dem Handwerk oder der Gartenarbeit geschehen. Zudem werden sich weitere Möglichkeiten im Haushalt ergeben“, berichtet Martin Schulte, Partner Retail and Consumer Goods bei Oliver Wyman. Mit 61% an zweiter Stelle steht die Sorge, sich zu abhängig von Technik zu machen und darüber eigene Fähigkeiten einzubüßen. 59% befürchten einen Eingriff in ihre Privatsphäre oder äußern Bedenken im Hinblick auf Datenschutz.

„Die Ergebnisse zeigen, dass die Verbraucher in Deutschland beim Thema Robotik vor allem anwendungsorientiert und pragmatisch denken. Entscheidend sind funktionale, zuverlässige Lösungen, die den Alltag konkret erleichtern – nicht futuristische Visionen. Besonders etablierten europäischen Hausgeräteherstellern eröffnet das neue Potenziale, denn sie genießen ein besonders hohes Vertrauen. Für Sie ergeben sich vielversprechende Chancen im Robotikmarkt“, fasst Dr. Sara Warneke, Geschäftsführerin der GFU Consumer & Home Tech zusammen.


Zum Download der Studie geht es hier.

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