Markt & Branche

Ceconomy überrascht: Zurück in der Spur!

Wer hätte das gedacht: Ceconomy, die Konzernmutter von MediaMarkt und Saturn, hat nach dem Ende der coronabedingten Ladenschließungen offenbar schnell zurück in die Spur gefunden. So lagen die Umsätze im Mai mit 1,55 Mrd. EUR um 3% über dem Vorjahresniveau. Im Juni überboten die Verkaufszahlen mit 1,75 Mrd. EUR den Vorjahreswert sogar um satte 12 %. Die im SDAX gelisteten Ceconomy-Aktien machten daraufhin einen Kurssprung um fast 13%.
„Die Pandemie hat definitiv als Beschleuniger für unser Online-Geschäft gewirkt“, Ceconomy-CEO Bernhard Düttmann.

Online brummt! ^

Entscheidenden Anteil daran hatte der Erfolg des Online-Geschäfts, das im dritten Quartal (April bis Juni) um etwa 145 % wuchs und mittlerweile sogar mehr als ein Drittel des Gesamtumsatzes liefert. Ceconomy-CEO Bernhard Düttmann: „Die Pandemie hat definitiv als Beschleuniger für unser Online-Geschäft gewirkt.“ Das bleibt natürlich nicht ohne Folgen auf die Zukunftsstrategie des Handelsriesen. „Die Märkte werden weiterhin eine wichtige Rolle in unserer Omnichannel-Strategie spielen, aber wir müssen und werden uns an das veränderte Kundenverhalten anpassen, um in der neuen Realität des Einzelhandels nachhaltig erfolgreich zu sein“, so Düttmann bei der Vorstellung der vorläufigen Bilanzzahlen am Donnerstag (16.7.) vergangener Woche.

Kräftige Umsatzdynamik ^

Und weiter: „Nach den enormen Beschränkungen, die Covid-19 in den vergangenen Monaten bei Ceconomy verursacht hat, ermutigt uns die Rückkehr zu einer positiven Entwicklung im Mai und die anhaltend kräftige Umsatzdynamik im Juni. Insgesamt haben wir im dritten Quartal besser abgeschnitten als ursprünglich erwartet. Gleichzeitig setzte sich die starke Verlagerung der Nachfrage in unsere Online-Vertriebskanäle fort. Wir bewerten die Situation rund um die Covid-19-Pandemie fortlaufend neu, bleiben jedoch als europäischer Marktführer für Consumer Electronics zuversichtlich für unsere langfristigen Perspektiven”, so Düttmann.

Signifikant verändert hat die Pandemie nach Düttmanns Worten in den vergangenen Monaten die Kundenbedürfnisse: Vor allem die Nachfrage nach Computern, Unterhaltungs-Hardware und Fernsehgeräten sei deutlich gestiegen, dagegen sei aber der Umsatzanteil von Mobil- und Haushaltsgeräten gesunken.

Bremsspuren in den Quartalszahlen ^

Doch trotz der wieder aufgeflammten Kauflust der Verbraucher hinterließ die Corona-Krise tiefe Bremsspuren in den Quartalszahlen von Ceconomy. Der Umsatz von lag zwischen April und Juni mit 4,1 Mrd. EUR um 10% unter dem Vorjahresniveau. Der Rückgang sei aber ausschließlich auf die mit Covid19 zusammenhängenden Marktschließungen im April zurückzuführen. Immerhin: Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) erreichte im 3. Quartal – nicht zuletzt dank der nach Ausbruch der Corona-Krise eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen sowie durch die Umsatzerholung im Mai und Juni, die den margenbedingten Rückgang im Quartal und den negativen Umsatzeinfluss infolge der Covid-19-bezogenen Store-Schließungen im April vollständig ausglichen – das Vorjahresniveau.

Der Umsatz mit „Services & Solutions“ ging im Vergleich zum Vorjahr um rund 18% zurück, was etwa 5% des Gesamtumsatzes ausmacht. Auch hier war die Schließung der Märkte im April sowie die geringere Frequenz nach der Wiedereröffnung in Verbindung mit anhaltenden Kapazitätsbeschränkungen die Ursache.

Auch der Juli bislang positiv ^

Wie geht’s weiter? Der positive Umsatztrend aus dem Juni hat sich im Juli bislang fortgesetzt. Allerdings wird angesichts eines möglichen Auslaufens von Nachholeffekten und den bestehenden gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten davon ausgegangen, dass sich die Umsatzdynamik im Laufe des vierten Quartals eher abschwächt.

Ceconomy erwartet ferner, dass es im vierten Quartal zu nachlaufenden Auswirkungen von Covid-19 auf Lieferantenkonditionen sowie zu einer teilweisen Reduzierung von Bestandsüberhängen aus der Schließungsphase kommen wird. Für das gesamte Geschäftsjahr erwartet der Konzern deshalb einen leichten Rückgang beim währungsbereinigten Umsatz.

Matthias M. Machan

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