Markt & Branche

Ceconomy-Geburtsstunde: Marktführer aus dem Stand heraus

Es ist vollbracht, auch wenn die Aktionäre gestern viel Sitzfleisch – die Hauptversammlung dauerte rund 11 Stunden – mitbringen mussten: In der Hauptversammlung der Metro AG am Montag in Düsseldorf haben die Aktionäre die Aufteilung der Metro Group in zwei starke, erfolgreiche und strategisch fokussierte Unternehmen abgesegnet.

99,95% des vertretenen stimmberechtigten Grundkapitals stimmten dem Antrag zur Zustimmung zum Ausgliederungs- und Abspaltungsvertrag vom 13. Dezember 2016 zu. Mit der Zustimmung ist ein Meilenstein auf dem Weg zu zwei unabhängigen Unternehmen erreicht. Damit ist ein Großhandels- und Lebensmittelspezialist mit der Unternehmensmarke Metro und ein auf Consumer Electronics ausgerichtetes Unternehmen mit der Unternehmensmarke Ceconomy entstanden, unter deren Dach nun Media-Saturn agiert.

Die Aufteilung ermöglicht es beiden Unternehmen, künftig schneller, fokussierter und agiler zu werden, um einen noch größeren Mehrwert für ihre Kunden zu schaffen. Neben den Plänen zur Aufteilung präsentierte der Vorstandsvorsitzende Olaf Koch den Aktionären eine operativ und bilanziell deutlich gestärkte Metro Group. Im Geschäftsjahr 2015/16 konnten die Umsatz- und Ergebnisziele erreicht und die Nettoverschuldung weiter gesenkt werden: „Wir haben im vergangenen Geschäftsjahr Umsatz und Ergebnis in einem herausfordernden Marktumfeld erneut gesteigert und unsere Prognose erfüllt.“

Ceconomy Online-Business
Ceconomy Online-Business
Ceconomy Kundenkontakte
Ceconomy Kundenkontakte

Unterschiedlicher geht kaum … ^

Koch warb am Montagvormittag eindringlich um die Zustimmung der Aktionäre zur Aufteilung beider Unternehmen, die zu unterschiedlich geworden seien, um unter einem Dach zu bleiben. Die Strategien der beiden Unternehmen seinen inzwischen „so unterschiedlich, wie sie nur seien können“.

Der Metro-Chef zur Rolle der neuen Ceconomy:

„Digitale Produkte werden tägliche Konsumprodukte, die werden fast so wie Lebensmittel. Sie werden Ihnen Möglichkeiten eröffnen, die sie sich heute noch gar nicht vorstellen können. Aber das wird nicht nur durch das Produkt funktionieren. Sie werden dazu jemanden brauchen, der Ihnen die Möglichkeiten transparent macht und sie dann auch effektiv konsumfähig vermittelt. Das kann Ceconomy wie kein anderes Unternehmen. Sie haben es mit einer Plattform zu tun, nicht nur mit einem Handelsunternehmen.”

Die Zukunft: Online und Service ^

Aus dem Stand heraus ist Ceconomy Europas größte Consumer Electronics Plattform mit einem Umsatz von 21,9 Mrd. EUR im Geschäftsjahr 2015/16. Weiter auf der Haben-Seite: Ein Online-Umsatz von 2 Mrd. EUR und täglich 5,8 Mio. Kundenkontakte über alle Kanäle hinweg sowie ein multikanalfähiges und digitalisiertes Standortnetz mit mehr als 1000 Märkten. Die Faktoren der Zukunft sind für Koch einmal das Thema Online, zum anderen der Servicebereich.

Dabei brach Koch eine Lanze für den stationären Handel:

„Standorte spielen eine enorme Rolle. Diese alte Geschichte, Standorte braucht kein Mensch mehr, wird gerade eines besseren belehrt.“ Indes seien die Standorte keine konventionellen Standorte mehr. Die Standorte leben auch davon, dass sie permanent modernisiert wurden. Hier gibt es keinen Investitionsstau. Wir sind das einzige Unternehmen, dass komplett digital im Store ist.“

Und was sagt Pieter Haas, designierter Vorstandsvorsitzender der Ceconomy?

„Wir sind in Europa die Nummer 1 in Sachen Consumer Electronics. Mit unserer umfangreichen Neuausrichtung haben wir uns eine hervorragende Startposition für unsere bevorstehende Selbstständigkeit geschaffen. Ceconomy ist die Plattform für Geschäftskonzepte, Formate und Marken im Bereich Consumer Electronics. Wir sind überzeugt: Die beste Zeit kommt erst noch – für das Unternehmen, für unsere Mitarbeiter und nicht zuletzt für die Aktionäre.”

Bereits seit Oktober eigenständig ^

Das in der Vertriebslinie Media-Saturn gebündelte Unterhaltungselektronikgeschäft soll in der bestehenden Metro AG bleiben, die im Nachgang zur Aufteilung in Ceconomy umfirmiert wird. Nach Bekanntgabe der geplanten Bildung zweier unabhängiger, börsennotierter Marktführer in ihren jeweiligen Segmenten Ende März 2016 und Zustimmung des Aufsichtsrates, nahm die organisatorische Aufteilung im September 2016 konkrete Formen an. Bereits seit Oktober vergangenen Jahres arbeiten beide Unternehmen als eigenständige Teilbetriebe.

In der Hauptversammlung stimmten die Aktionäre auch der Zuteilung neuer Aktien der künftigen Metro AG im Verhältnis 1:1 zu. Insofern behält jeder Aktionär seine Aktien der bisherigen Metro AG, die dann unter Ceconomy firmiert. Für jede Stammaktie, die er hält, bekommt er zusätzlich eine Stammaktie des Großhandels- und Lebensmittelspezialisten, dann Metro AG. Die künftige Ceconomy AG wird an der künftigen METRO AG unmittelbar und mittelbar 10% halten.

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