Eine aktuelle Untersuchung von NIQ Geomarketing auf Basis der Mikromarktdatenbank „microm Consumer Data“ zeigt deutliche regionale Unterschiede im Heißgetränkekonsum in Deutschland. Die Analyse ermittelt auf Ebene von Städten und Landkreisen, wo besonders häufig Kaffee oder Tee konsumiert wird. Grundlage der Auswertung sind mikrogeografische Daten mit Berücksichtigung von Merkmalen wie Haushaltsstruktur, Kaufkraft, Bildung und Konsumneigung.
Hoher Kaffeekonsum in urbanen Zentren
Die höchsten Indexwerte beim Kaffeekonsum finden sich in Großstädten. Hamburg führt die Rangliste an, gefolgt von Bremen und Berlin. Auch weitere westdeutsche Städte wie Köln, Essen und Düsseldorf liegen über dem Bundesdurchschnitt. Die Daten spiegeln ein verstärktes Kaffeekonsumverhalten in städtischen, kaufkräftigen Regionen wider.
Top-10-Kaffeeregionen in Deutschland
(nach Indexwert, Bundesdurchschnitt = 100)
| Rang | Stadt | Indexwert (Kaffeekonsum) |
|---|---|---|
| 1 | Hamburg | 118,2 |
| 2 | Bremen | 115,9 |
| 3 | Berlin | 113,5 |
| 4 | Köln | 111,8 |
| 5 | Essen | 110,2 |
| 6 | Bochum | 109,6 |
| 7 | Düsseldorf | 108,9 |
| 8 | Dortmund | 107,3 |
| 9 | Wiesbaden | 106,4 |
| 10 | Nürnberg | 105,8 |
Teekonsum konzentriert sich auf den Nordwesten
Im Gegensatz dazu zeigt sich der Teekonsum stark regionalisiert. Die höchsten Werte wurden in Ostfriesland und im angrenzenden Küstenraum gemessen. Aurich, Emden und Leer bilden die Spitze mit Indexwerten von über 200 Punkten – mehr als doppelt so hoch wie der Bundesdurchschnitt. Diese Regionen verfügen über eine ausgeprägte Teekultur mit traditionellen Konsumgewohnheiten.
Top-10-Teeregionen in Deutschland
(nach Indexwert, Bundesdurchschnitt = 100)
| Rang | Landkreis / Stadt | Indexwert (Teekonsum) |
|---|---|---|
| 1 | Aurich | 228,1 |
| 2 | Emden | 217,5 |
| 3 | Leer | 215,2 |
| 4 | Wilhelmshaven | 208,4 |
| 5 | Bremerhaven | 204,7 |
| 6 | Friesland | 201,5 |
| 7 | Wittmund | 198,9 |
| 8 | Cuxhaven | 195,6 |
| 9 | Delmenhorst | 192,3 |
| 10 | Ammerland | 189,7 |
Relevanz für Handel, Marketing und Standortanalyse
Laut NIQ ermöglichen die Ergebnisse eine zielgerichtete regionale Marktbearbeitung. Die feingliedrige Datenbasis unterstützt Unternehmen bei der Sortimentsgestaltung, Angebotsoptimierung und Werbeplanung. „Der differenzierte Blick auf regionale Konsumgewohnheiten hilft Unternehmen dabei, ihre Strategien gezielt auszurichten – etwa durch regionale Sortimentsgestaltung oder zielgerichtete Werbemaßnahmen“, so Sven Barthel, Head of NIQ Geomarketing.
Methodik
Die verwendete Datenbasis „microm Consumer Data“ bildet rund 46 Millionen Haushalte in Deutschland auf Mikroebene ab und kombiniert soziodemografische Merkmale mit Konsumverhalten und regionalen Kaufkraftinformationen. Die Indexwerte geben das relative Konsumniveau einer Region im Verhältnis zum Bundesdurchschnitt (Index = 100) an. Werte über 100 stehen für überdurchschnittlichen Konsum.
