Mit dem 3i P10 Ultra haben wir uns in den vergangenen Monaten das Modell einer etwas unbekannteren Marke im Bereich Saug-/Wischroboter angeschaut – und wurden nicht enttäuscht.
Wenn ein Saug- und Wischroboter wirklich überzeugen soll, dann nicht in einem kurzen Probelauf, sondern im Alltag – idealerweise über viele Wochen hinweg. Aus unserer Sicht ist das entscheidend, denn viele Saugroboter offenbaren ihre Schwächen erst mit der Zeit.
Genau deshalb haben wir auch den 3i P10 Ultra mehrere Monate lang jeden Tag auf rund 110 Quadratmetern mit Parkett und Fliesen seine Arbeit verrichten lassen. Das Ergebnis hat uns in Anbetracht des Preises von aktuell nur rund 500 Euro dann doch erstaunt. Aber der Reihe nach.
Der P10 Ultra navigiert mit LiDAR, dualem 3D-Strukturlicht und KI-Kamera, wodurch Hindernisse frühzeitig erkannt werden. Schuhe, lose Kabel oder herumliegende Gegenstände wurden zuverlässig umfahren, empfindliche Möbelkanten sanft gemieden. Die Kartenerstellung war sehr präzise, alle Räume wurden systematisch und vollständig abgefahren. Lediglich wenn man gezielt einzelne Räume ansteuern wollte, verirrte sich der P10 Ultra ab und an. Wer Schwellen hat, muss beachten, dass die magische Grenze bei etwa 20 Millimetern verläuft. Alles darüber ist problematisch.

Mit einer Saugleistung von 18.000 Pascal bietet der Roboter mehr als genug Power für die alltägliche Reinigung. Auf Parkett überzeugt er ebenso wie auf Fliesen. Selbst die langen schwarzen Haare unseres Schäferhundes waren kein Problem. Wer einen Teppich hat, muss sich übrigens keine Gedanken bei der Nutzung der Wischfunktion machen: Der 3i P10 Ultra hebt seine Mops automatisch an und erhöht gleichzeitig die Saugkraft.
Über die Monate hinweg blieb die Reinigungsleistung des 3i konstant hoch – und auch die Navigationskarte ging nie verloren, was bei manch anderen Herstellern gerne mal passiert. Da toleriert man auch die teilweise etwas holprigen Übersetzungen in der App.
3i P10 Ultra: Wischen und Haarentfernung
Die Wischfunktion wird beim P10 Ultra über zwei rotierende Mopps realisiert. Einer davon arbeitet mit der „UltraReach“-Mechanik, durch die der Mopp bei Kanten und Ecken ausgefahren wird. Dadurch bleibt kein unschöner Rand. Nach der Reinigung geht’s zurück zur Basisstation wo die Mopps mit ca. 60 °C heiß gereinigt und anschließend getrocknet werden. Natürlich muss man von Zeit zu Zeit dennoch die Wischtücher tauschen, aber eben bei weitem nicht so häufig, wie ohne diese Funktion.

Was derweil klar sein muss: Wie auch andere Saug- und Wischroboter ist der P10 Ultra für die tägliche Reinigung konzipiert. Für eingetrocknete Flecken und hartnäckigen Schmutz braucht es in der Regel mehrere Durchgänge. Hier ist man in der Regel besser beraten, kurz selbst einen feuchten Lappen in die Hand zu nehmen, wenn man etwas verschüttet hat.
Ebenfalls nicht unerwähnt bleiben darf die automatische Haarentfernung. Gerade für Menschen mit Haustieren ist sie ein echtes Highlight: Eine Klinge in der Station schneidet Haare von der Hauptbürste automatisch ab, und sie werden abgesaugt. Wir mussten in all der Zeit nicht ein einziges Mal manuell eingreifen.

Die All-in-One-Station ist großzügig dimensioniert. Sie verwaltet Frischwasser- und Schmutzwassertank (je ca. 4 Liter), entleert den Staubbehälter der Station (ca. 3 Liter) und nutzt Heißwasser sowie Warmluft zur Reinigung und Trocknung der Mopps. Anders ausgedrückt: Der Wartungsaufwand ist minimal. Alle paar Tage bis Wochen (je nach Fläche) Frischwasser und Reinigungsmittel auffüllen, Schmutzwasser leeren, Staubbeutel wechseln – mehr ist meist nicht nötig.
Die Betriebslautstärke liegt während der Reinigung im normalen Rahmen. Wenn die Station absaugt oder Mopps reinigt, wird es kurz lauter, aber nur für kurze Zeit. Insgesamt stört der Roboter im Alltag nicht, zumal man diesen meist ohnehin arbeiten lässt, wenn man nicht zu Hause ist.

3i P10 Ultra: Fazit
Wie eingangs erwähnt, ist 3i eine in Deutschland noch weitestgehend unbekannte Marke, die in erster Linie über Amazon vertrieben wird. Im Vergleich zu etablierten Herstellern wie Ecovacs, Eufy oder Roborock wartet 3i beim P10 Ultra nicht unbedingt mit ausgeklügelten High-End-Features auf, sondern vielmehr mit einem herausragenden Preis-Leistungs-Verhältnis.
Nicht jeder ist bereit, für einen Saugroboter weit über 1.000 Euro auszugeben, vor allem wenn man bedenkt, wie schnell sich Saug- und Wischroboter in den vergangenen Jahren weiterentwickelt habe. Genau hier setzt der P10 Ultra an, der für 500 Euro allerlei Features vereint, für die man noch vor zwei Jahren locker das zwei- bis dreifache bezahlt hat.
Vor allem bietet er eben auch das Komplettpaket: Saugen, Wischen, Absaugen, Moppreinigung und automatische Haarentfernung. All diese Features zusammen findet man in Geräten dieser Preisklasse nur selten, was den 3i P10 Ultra gewissermaßen zu einem Geheimtipp macht.
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