Allerdings haben immerhin 15 Prozent der Befragten schon einmal etwas bei Wish gekauft, etwa ebenso viele haben zumindest die Website oder App bereits besucht. Neben jenen, die neuere Marktplätze bereits einmal genutzt haben, können sich 23 Prozent der Konsumenten vorstellen, künftig bei neuen Anbieter einzukaufen. Weitere 26 Prozent sind noch unentschlossen, ob sie Wish und Co. in Zukunft nutzen werden. Das zeigen die Ergebnisse des Consumer Barometers von IFH Köln und KPMG, für das 500 Konsumenten befragt wurden.
„Zwar werden die etablierten Onlinemarktplätze in Deutschland noch klar bevorzugt, aber die neuen Anbieter stoßen mit ihrem Fokus auf Schnäppchenangebote auch hierzulande auf nennenswertes Interesse. Der Discounter-Ansatz funktioniert also auch bei Onlineplattformen. Entscheidend für die weitere Entwicklung wird sein, wie gut Bedenken insbesondere bezüglich der Vertrauenswürdigkeit und der Qualitätsstandards beim Konsumenten ausgeräumt werden können“, so Mark Sievers, Head of Consumer Markets bei KPMG.
Wie wichtig diese Aspekte aus Sicht der Konsumenten sind, zeigt ein Blick auf die Kaufkriterien: Vertrauen bzw. Seriosität (74 %) und eine gute Qualität (71 %) liegen mit Abstand vorne. Erst an dritter Stelle folgt mit knapp 50 Prozent ein günstiger Preis. Aber auch mit dem Preis können Marktplatzanbieter punkten: Für viele Befragte ist dieser wichtiger als ein bequemer Einkauf oder die schnelle Lieferung. Die größte Barriere für den Kauf bei einem ausländischen Anbieter ist der Zoll. Sieben von zehn Befragten vermeiden es, Produkte im EU-Ausland zu erwerben, um den Zoll zu umgehen.
Aktuell werden etablierte Anbieter für alle Warengruppen − von Geschenkartikeln über Kosmetikprodukte bis hin zu CE & Elektro − deutlich bevorzugt. Am ehesten können sich die befragten Konsumenten vorstellen, bei einem neueren Anbieter Geschenk- oder Modeartikel zu ordern.
„Vor allem, wenn es um Lebensmittel oder auch Elektrogeräte geht, sinkt die Bereitschaft aller Konsumenten, neuere und unbekanntere Anbieter zu nutzen – hier fehlt das Vertrauen. Dennoch stehen einzelne Nutzergruppen – allen voran die zukunftsweisenden Smart Consumer – neuen Anbietern insgesamt offen gegenüber. Damit könnten sie für neue Onlinemarktplätze durchaus zu einer interessanten Zielgruppe werden“, so Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer des IFH Köln.
Die wichtigsten Zahlen im Überblick:
Auf Basis vierteljährlicher gemeinsamer Konsumentenbefragungen von KPMG und dem IFH Köln werden neueste Trends im Handel und Konsumentenverhalten analysiert. Im Fokus dieser Ausgabe steht das Thema Onlineplattformen. Für die Kurzstudie wurden 500 Konsumenten repräsentativ online befragt. Die ausführlichen Ergebnisse können unter www.kpmg.de/consumerbarometer heruntergeladen werden.
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