Corona Ticker

Handel vor dem nächsten Lockdown: Fatale Folgen rund ums Fest

So viel ist sicher: Der nächste Lockdown kommt. Es geht angesichts eines neuen Höchststandes bei Corona-Fällen nur noch um das „wann“. Für die ersten Bundesländer sind Geschäftsschließungen vor dem Weihnachtsfest bereits beschlossene Sache, andere wollen dem Handel erst nach dem Weihnachtsfest den Stecker ziehen.

„Die Branche hat in den vergangenen Wochen und Monaten deutlich bewiesen, dass sicheres Einkaufen unter Einhaltung aller Hygiene- und Abstandsvorschriften auch in Zeiten der Pandemie möglich ist“, sagt HDE-Präsident Josef Sanktjohanser.

Was bleibt, ist die bereits sattsam bekannte föderale Kakophonie: Also wer schließt was und wann? Und vor allem: Sind Gartenmärkte wie im Frühjahr systemrelevant, die Hausgeräte- und CE-Branche, die sich mit Leidenschaft und Kreativität um die technische Grundversorgung der Bevölkerung kümmert, aber nicht? Anfang kommender Woche – nach einer erneuten Merkel-Ministerpräsidenten/-innen-Runde (voraussichtlich) am kommenden Sonntag wird man schlauer sein – zumindest ein wenig.

Mit Blick auf die diskutierten und in einigen Bundesländern bereits angeordneten Geschäftsschließungen fordert der Handelsverband Deutschland (HDE) staatliche Hilfsprogramme für den betroffenen Einzelhandel. Gerade im Weihnachtsgeschäft würden viele Unternehmen den Umsatzausfall wirtschaftlich nicht mehr überleben. Insgesamt sieht der HDE Ladenschließungen im Rahmen der Pandemiebekämpfung als nicht verhältnismäßig an.

„Handel ist kein Infektionshotspot“

„Der Handel ist kein Infektionshotspot. Die Branche hat in den vergangenen Wochen und Monaten deutlich bewiesen, dass sicheres Einkaufen unter Einhaltung aller Hygiene- und Abstandsvorschriften auch in Zeiten der Pandemie möglich ist“, so HDE-Präsident Josef Sanktjohanser. Ein Beweis dafür ist insbesondere das unterdurchschnittliche Infektionsgeschehen bei den Mitarbeitern im Einzelhandel. Ladenschließungen sind deshalb aus Sicht des HDE kein verhältnismäßiges Mittel zur Corona-Eindämmung.

Dazu kommen die wirtschaftlichen Auswirkungen eines Lockdowns mit geschlossenen Ladentüren. „Ein erneuter Lockdown des Non Food-Handels hätte fatale Folgen für die Überlebensfähigkeit vieler kleiner und mittelständischer Handelsunternehmen. In der Folge würden der Wirtschaftsstandort und der Kulturraum Innenstadt enorm leiden und tausende Arbeitsplätze gefährdet“, so der HDE-Präsident weiter. In der umsatzstarken Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr würden so Umsatzausfälle von bis zu einer Milliarde Euro pro Tag auflaufen, in der Zeit danach würden dem Non-Food-Handel dann täglich bis zu 800 Millionen Euro verloren gehen.

Der HDE fordert deshalb für den Fall eines Lockdowns staatliche Hilfsprogramme, auch unter Gleichbehandlungsgesichtspunkten. „Von Schließungen betroffene Unternehmen müssen für den entsprechenden Zeitraum entschädigt werden“, so Sanktjohanser. Für den Monat Dezember sollten dabei dieselben Konditionen wie für die Gastronomie gelten.

Liquiditätslage angespannt

Werden die Geschäftsschließungen im kommenden Jahr fortgesetzt, muss es auch dann weiterhin Hilfsprogramme geben. Dabei sollten zwingend kurzfristige Abschlagszahlungen erfolgen, da bereits jetzt viele Handelsbetriebe auf einem Umsatzniveau deutlich unterhalb von 50 Prozent des Vorjahresniveaus verharren. Die Liquiditätslage im Einzelhandel ist laut HDE bei vielen Betrieben sehr angespannt. Kundenfrequenzen und Umsätze liegen vor allem in den Innenstädten bereits seit Wochen weit unter Vorjahresniveau.

Matthias M. Machan

Recent Posts

4in1 Multifunktions Akku-Handsauger – Kompakt, kraftvoll, clever!

Entdecken Sie den vielseitigen 4in1 Akku-Handsauger, der weit mehr kann als nur Staub zu beseitigen! Ob saugen,… Read More

19 Stunden ago

Jahresbericht 2025: Das Ende der Hysterie – Die Ära der Intelligenz

Eine Analyse der strategischen Leitmotive auf infoboard.de Wenn man das Jahr 2025 in der Hausgeräte-… Read More

20 Stunden ago

De’Longhi behauptet Marktführerschaft bei Kaffeevollautomaten im Jahr 2025

De’Longhi bleibt im Jahr 2025 nach Stückzahlen klarer Marktführer im Segment der Kaffeevollautomaten in Deutschland.… Read More

21 Stunden ago

Kochen beginnt heute nicht mehr mit dem Messer – sondern mit einem Knopfdruck.

Mit dem Nicer Dicer Electro startet eine neue Ära des Schneidens: Leise, kraftvoll und so… Read More

21 Stunden ago

CECONOMY steigert Umsatz und Gewinn im Geschäftsjahr 2024/25 deutlich

CECONOMY AG hat das Geschäftsjahr 2024/25 mit einem soliden Wachstum abgeschlossen. In einem herausfordernden Marktumfeld… Read More

21 Stunden ago

Zukunft des stationären Handels in Deutschland: Zwischen Konsolidierung, Kostendruck und digitalem Wandel

Einordnung von Jörg Ehmer Jörg Ehmer Der stationäre Handel steht unter massivem Druck – nicht… Read More

21 Stunden ago