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Newsletter 2014 / KW 18 IFA GBC

IFA 2014: Willkommen Bauknecht, willkommen Samsung im CityCube

300 Journalisten aus aller Welt kamen zur IFA Global Press Conference ins türkische Belek bei Antalya

In der Gerüchteküche brodelte es längst. Wer belegt die neue Ausstellungsfläche im CityCube der IFA? Samsung oder BSH? Kommt Bauknecht auf die IFA? Ja oder nein?

 

Wer auf Samsung tippte und Bauknecht schon auf der IFA sah, sollte Recht behalten. Letztendliche Gewissheit brachte jetzt Dr. Christian Göke, CEO der Messe Berlin. Auf der IFA Global Press Conference letzten Samstag in Belek bei Antalya gab er offiziell vor 300 Journalisten aus aller Welt bekannt: Samsung belegt die Ausstellungsfläche des CityCube und präsentiert dort auf über 6.000 m2 alle seine Sparten von TV über Handys bis hin zur den Elektrohausgeräten.

 

Ferner verkündete Göke voller Stolz, dass die Whirlpool-Gruppe über die Tochter Bauknecht auf der kommenden IFA in der Halle 7.1. sich dem internationalen Fachpublikum und den Konsumenten stellen wird.

 

Der Umzug von Samsung aus seiner Consumer Electronics Halle 20 und aus der Hausgeräte Halle 5.1 gab der Messe Berlin erweiterte Spielräume und die Möglichkeit für eine neue Aufplanung. So wandert Beko aus Halle 7.1 an den bisherigen Platz von Samsung in 5.1. und schafft Platz für Bauknecht in 7.1. Sony wird aus Halle 4 Richtung Norden nach Halle 20, dem bisherigen Standort von Samsung Consumer Electronics, umziehen.

 

Mit diesem Schritt ist das einst angestrebte Ziel, alles was Elektrohausgeräte betrifft, in sich geschlossen im Südbereich des Messegeländes zu bündeln, endgültig aufgegeben worden. Für den Elektrohandel hat dies kaum Auswirkungen. Musste er doch bereits zu Grundig und Philips in den oberen westlichen Bereich des Messegeländes, LG-Besucher fanden den koreanischen Anbieter im östlichen Sektor. Jetzt gilt es, noch Bauknecht und natürlich das neue IFA-Aushängeschild CityCube in den kommenden Messerundgang mit einzubeziehen.

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IFA - die Vordenker-Plattform

Weitere Veränderungen, die sich analog zu den Marktgegebenheiten vollziehen, erläuterte Hans-Joachim Kamp. „IFA ist weit mehr als eine Ausstellung, geht weit über das „A wie Ausstellung“ im IFA-Logo hinaus, so der Aufsichtsratsvorsitzende der gfu – Gesellschaft für Unterhaltungs- und Konsumelektronik. Er sieht die IFA als Treff- und Kommunikationsmittelpunkt unter Experten sowie als Vordenker-Plattform für kommende Entwicklungen. Messechef Göke gibt mit der Ankündigung der Convention „IFA+Summit - Next Level of Thinking“ dieser Ausrichtung ein zusätzliches, nachhaltiges Gewicht.

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Consumer Electronics 4.0

Kamp spricht von der Ära Consumer Electronics 4.0, geprägt insbesondere durch das „Internet der Dinge.“ In diese Periode ist die Branche seiner Ansicht nach schon mit großen Schritten eingetaucht. Marktforscher Jürgen Boyny, unterstreicht die Ausführungen von Kamp. Auch für ihn ist das „Internet der Dinge“ in vollem Gange. „Jedes Gerät“, so der Global Director Consumer Electronics, GfK Retail and Technology, „verbindet sich ohne Zutun, einfach automatisch mit sich untereinander.“ Diese Entwicklung schwappt auch mit voller Wucht auf die Hausgeräte über. Bindeglied zwischen Consumer Electronics und Elektrogeräten ist insbesondere das Thema „Digital Health.“ Beste Beispiel sind Körperwaagen, die sich mit mobilen Endgeräten verbinden. Auf dem Smartphone können dann die Analysewerte nach allen Regeln der Kunst ausgelesen werden. Im Übrigen, digitale Analysewaagen mit mobiler Anbindung an Smartphones verzeichneten nach GfK im letzten Jahr hierzulande ein Wachstum von über 70 Prozent, in England gar von 200 Prozent.

 

Dr. Claudia Häpp, Leiterin des BSH-Projects „Connected Home“ zeigte in einem Power-Briefing auf, wie die Vernetzung bei Hausgeräten, nicht nur innerhalb der BSH-Marken, sondern auch übergreifend auf diverse Produktgruppen und Hersteller, funktionieren wird. Leitgedanke dabei: „One App.For you.“ Home Connect basiert auf weit verbreiteten Technologien. Nötig sind ein Smartphone und ein W-LAN-Router. Damit lassen sich die vernetzten Hausgeräte über die kostenlose Home Connect App bedienen. Die Anmeldung erfolgt über die Website mit einer gültigen Email-Adresse. Der Datenaustausch zwischen der App und den vernetzten Hausgeräten basiert auf dem Home Connect Protokoll. Auf einem eigenen Home Connect Server werden nur die nötigsten Daten gespeichert – und zwar anonym.

 

An dieser Stelle ein erstes Fazit: Die IFA 2014 wird deutlich von den Aspekten Digitalisierung, Vernetzung sowie von App-Lösungen geprägt sein. Consumer Electronics 4.0 im besten Sinne!

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Elektrohausgeräte auf allen Märkten gefragt

Was die Hausgeräte-Szene betrifft, steht die IFA 2014 unter einem positiven Stern. Udo Jansen, Global Director Small Domestic Appliances, GfK Retail and Technology, prognostiziert für Kleingeräte eine Steigerung von 5,5 Prozent für den deutschen Markt. Wachstumstreiber sind neue, innovative Segmente wie Fensterreiniger, Multikocher, Handsauger sowie Staubsaugerroboter und ganz vorne an das Thema „Well Being.“

 

Diese Produktgruppen machen auch weltweit die Pace. So geht die GfK davon aus, dass Elektrokleingeräte nahezu in allen Märkten der Welt – Ausnahme teilweise Südeuropa - im Plus sein werden. Dabei stechen Märkte wie Russland mit einer Steigerungsrate von rund 18,2 Prozent und England mit über 10,9 Prozent hervor, doch weit getoppt von Brasilien mit 20,2 Prozent oder gar von Indien mit 37,9 Prozent Wachstum. Jansen fasst zusammen: „Kleingeräte bleiben hoch attraktiv und bieten weiterhin gute Möglichkeiten, dies sowohl in den gesättigten, westlichen Märkten wie auch in den Schwellenländern.“

 

Nicht ganz so euphorisch blickt Friedemann Stöckle, Global Director Major Domestic Appliances, GfK Retail and Technology, auf den Markt Großgeräte, der in Deutschland seiner Analyse nach auf Stückbasis zwischen einem und drei Prozent wachsen wird. Erfreulicher sieht es auch hier in den Schwellenländern wie China mit Werten um die 10 Prozent aus. Auch für Russland wird von einem Stückwachstum von rund 10 Prozent ausgegangen. Klaus Wührl, Vorsitzender der Electrolux-Geschäftsführung Deutschland, Österreich, ergänzte in seiner Funktion als ZVEI-Verbandsvize für Elektro Haushaltsgroßgeräte, dass der US-Markt, der rund 15 Prozent aller Großgeräteverkäufe auf sich vereint, sich mit einem voraussichtlichen Plus von 5 Prozent ebenfalls erfreulich entwickelt.

 

Ungebrochener Wachstumstreiber bei Großgeräten ist weiterhin das Thema Energie-Effizienz. Hinzu kommen, so Stöckle, dass Verbraucher mehr und mehr nach Mehrwert-Lösungen suchen. Design und Bedienkomfort sind weitere Kaufaspekte.

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Weltweit ansteigende Anzahl von Haushalten

Einen Wachstumstreiber gibt es, der nichts mit Produkten oder Innovationen zu tun hat. Es handelt sich um das soziodemografische Phänomen Haushaltsentwicklung. Stöckle wie auch die GfK-Kollegen Boyny und Jansen führten hierzu aus, dass die Zahl der Haushalte nicht nur in Deutschland, sondern weltweit steigt, getrieben von einer ständigen Zunahme der Einpersonen-Haushalte. Mittlerweile leben in unserer Republik mehr als 40 Prozent aller Personen allein in ihren vier Wänden. Diese Zahl soll im Jahre 2030 bereits 45 Prozent erreichen. Studenten, Geschiedene, Witwen und Witwer wie auch Paare, die an separaten Arbeitsstätten zusätzliche Wohnungen unterhalten, prägen diese Entwicklung.

 

Und wie die GfK-Auguren auf der IFA Global Press Conference weiter aufzeigten, ist die Entwicklung hin zu Einpersonen-Haushalte ein ungebrochener, weltweiter Trend. Ganz krass: Von aktuell rund 8 Prozent Einpersonen-Haushalte in China schnellt diese Zahl auf 35 Prozent im Jahre 2030 an. Die Prognose für Spanien lautet: In 2030 rechnet man mit 45 Prozent Einpersonen-Haushalte, gemessen an aktuell rund 19 Prozent. Und da jeder neue Haushalt Groß- und Kleingeräte wie auch Fernseher benötigt, verspricht die Zukunft stabile bis steigende Umsätze.

 

Alles in allem: Die IFA 2014, globale Leitmesse für Consumer Electronics und Home Appliances. steht unter positiven Vorzeichen. Vom 5. bis 10. September 2014 können sich Handel und Industrie von den guten Branchensignalen unter dem Berliner Funkturm überzeugen.

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Bildgalerie IFA Global Press Conference 2014 in Belek / Antalya (38 Bilder)

 

       

300 Journalisten aus aller Welt kamen zur IFA Global Press Conference
Abstecher nach Antalya
Altstadtbummel durch Antalya
Am 5. September beginnt ein entscheidender Schritt Richtung Zukunft
Anerkannter CE-Experte - Jürgen Boyny, GfK
Blick auf den Hafen von Antalya
Chemiker Dr. Dirk Schübel demonstriert die Reinigungswirkung von TwinDos
Die Chancen und Herausforderungen der CE
Die neuen, innovativen Kleingeräte pushen
Die Sponsoren der IFA Global Press Conference
Die Wachstumstreiber der CE
Dr. Claudia Häpp, BSH, One App.For you.
Entwicklung der Einpersonen-Haushalte
Gefragter Interviewpartner Jens Heithecker
Gespräch unter Freunden R.Hagenbucher, Siemens, u. Klaus Wührl, Electrolux (re)
Grundig stellt sich den Fragen von Moderator Dave Graveline
Grussworte von Messedirektor Jens Heithecker
Gute Aussichten für Haushalts-Grossgeräte
H-J. Kamp sieht die Branche bereits in der Phase Consumer Electronics 4.0
Jürgen Boyny - CE 4.0 auch für Hausgeräte
Jürgen Boyny zu den CE-Wachstumstreibern
Jürgen Boyny, GfK, gibt Einblicke in den CE-Markt
Klaus Wührl erwartet einen stabilen Umsatz bei Grossgeräten
Kleingeräte-Experte Udo Jansen, GfK
Lebhaftes Treiben bei den Ausstellern
Mix and Match mit WMF Lineo und Lono
Präsentation des Sponsor Vestel
Repräsentierten Grundig - C. Struck u. M. Azad (re)
Sponsor Philips
Tagesausklang am Hafen von Antalya
Türkische Eiscreme zur Erfrischung
Vestel-Chef Turan Erdogan
Weltweite Steigerungen bei Kleingeräten
WMF Marketingleiter M. Polcyn setzt auf glänzendes Cromargan
Dr. Christian Göke, CEO Messe Berlin
Grossgeräte-Spezialist Friedemann Stöckle, GfK
Wachstum internationaler Fachbesucher
Die Referenten stellten sich den Fragen der IFA Global Press Conference