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Kochen für Demenz-Kranke kann Erinnerungen fördern

Meine Freundin Brigitte ist 25 Jahre jünger als ihr Mann Horst. Jetzt trennt sie nicht nur der Altersunterschied, sondern auch der Umstand, dass Horst demenz-krank ist. Seit der Diagnose vor einigen Jahren hat Horst zunehmend abgebaut, doch ihr gemeinsames Leben ist sinnlicher geworden. Leben mit Demenz-Kranken ist schwer für die Angehörigen. Doch sinnliche Genüsse wie gemeinsames Kochen und Essen fördern die Erinnerung. Und manche Entwicklungen können sogar rückgängig gemacht werden, wenn die Ernährung stimmt

Horst ist Baujahr 1921, war leidenschaftlicher Pilot und sein ganzes Berufsleben durch sehr aktiv. Auch sportlich ließ er nichts aus: Dressurreiten, Tennis, Kraftsport, Segelfliegen, Motorradfahren – er liebte den Kick, wollte 100 Jahre alt werden.

Doch dann ließ seine geistige Leistungsfähigkeit nach, er wurde vergesslich, hatte Erinnerungslücken. Brigitte fand seine Brille im Kühlschrank. Er verlor sein Kurzzeitgedächtnis, später auch das Langzeitgedächtnis, es waren keine Kombinationen im Kopf mehr möglich, er verlor seine Orientierung, es gab kein Zeitgefühl mehr, keinen Tag und Nachtrhythmus. Gehen, Sprechen, Schlucken wurden zu Herausforderungen, er hatte weder Hunger- noch Durstgefühle, am Ende blieb er den ganzen Tag im Bett, er wurde nachtaktiv. Er wurde zum Kleinkind von 3 Jahren – mit dem Unterschied, dass er alles sofort wieder vergaß. Irgendwann vergaß er sich selbst.