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Newsletter 2014 / KW 36

IFA 2014 erster Pressetag: Bigger & Hipper

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Mittwoch 3. September: 1. IFA-Pressetag. Auf der internationalen Pressekonferenz zog Hans-Joachim Kamp. Aufsichtsratsvorsitzender des IFA-Veranstalters gfu – Gesellschaft für Consumer & Home Electronics – schon mal ein erstes Fazit: „Die IFA ist bigger and hipper als je zuvor. Die IFA ist unbestritten die Messe Nr. 1 für Consumer Electronics, ebenso die Nummer 1 bei Hausgeräten.

 

Hipper ist sie auf alle Fälle. Ein erster Rundgang durch die Messehallen zeigt es und unsere » Bildgalerie unterstreicht die Aussage. Große Videoleinwände und Riesenmonitore demonstrieren die Neuheiten, vermitteln einen hoch emotionalen Flair. Neue Messestände wie zum Beispiel von Bauknecht oder Beko lassen Handel und Verbraucher in tolle Hausgerätewelten eintauchen. Nicht entgehen lassen darf man sich den Stand von AEG. Er wurde schon im Vorfeld als der schönste Stand bezeichnet, den AEG je hatte. Da ist definitiv was Wahres dran.

 

Einfach hipp auch Miele: Hoch plaktiv und informativ wie die Gütersloher das Thema EU-Label bei Staubsaugern mit einer pfiffigen Idee der Presse präsentierten. Das 800-Watt-Gebläse eines EcoLine-Plus-Staubsaugers von Miele, mit einer Hubvorrichtung verbunden, wuchtete gleich zwei 100 Kilogramm schwere Miele-Waschmaschinen auf einmal binnen weniger Sekunden fast einen Meter hoch. Das muss man einfach erlebt haben, wäre eine tolle Veranschaulichung für die Verbraucher im Handel.

 

Nicht minder selbstbewusst beschreibt Miele sein neues Spitzenmodell „Prestige“ im Bereich Waschen und Trocknen mit den Worten: „Diese Waschmaschine dürfte auf dem Markt ihresgleichen suchen.“ Und dann ist man noch überzeugt, „mit fast 400 vernetzungsfähigen Modellen bei „Smart Home“ das breiteste Sortiment der Branche und auch das vielfältigste Anwendungsspektrum anzubieten.“

 

Vernetzung aller Orten. Es ist schlicht das Top-Thema bei Elektrogroßgeräten dieser IFA. Roland Hagenbucher, Geschäftsführer der Siemens Electrogeräte GmbH, bringt es mit der Formulierung auf den Punkt: „Home is where your App is!“ Dabei steht für Hagenbucher nicht die technische Komponente der Vernetzung allein im Fokus, vielmehr will man die Verbraucher mit neuen Diensten und Service-Leistungen überzeugen. Und Hagenbucher ist sich sicher, auch die Konsumenten werden von sich aus viele Anwendungen einbringen. Ingo Pietsch aus der Siemens-Entwicklung euphorisch: „Ein neues Zeitalter wird eingeläutet, ein großer Schritt in die Zukunft ist getan.“ Bei Siemens zieht die Zukunft mit einem vernetzungsfähigen Backofen und Geschirrspüler aus der neuen iQ700-Range ein.

 

Bosch ergänzte die Siemens Vernetzungs-Präsentation idealerweise durch eine Talkshow. Die Backqueen und TV-Moderatorin Enie van de Meiklokies entlockte Bosch Geschäftsführer Harald Friedrich die Feinheiten und Möglichkeiten, die die Home Connect-App bereit hält und wie diese zum unverzichtbaren Element im Haushalt werden soll. An netzwerkfähigen Geräten zeigt Bosch einen Premium-Backofen und Geschirrspüler aus der neuen Serie 8.

 

Natürlich spielen die Dauertrends im Hausgerätebereich wie Energieeffizienz sowie Design weiterhin eine tragende Rolle, kommen jedoch unter der Medienwucht zu den Themen Connectivity und SmartHome leider aktuell weniger zur Geltung Und wie der geschäftsführende Gesellschafter von Miele Dr. Reinhard Zinkann sinngemäß anmerkte: „Vernetzung ist nicht alles, in erster Linie müssen die Geräte funktionieren und ihre Kernaufgaben erfüllen.“

    

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Clickfavoriten

Das Geheimnis um die Essential Küchenprofis von Russell Hobbs ist gelüftet: Es gab eine Sonderaktion bei einem großen Onliner. Mit so durchschlagendem Erfolg, dass selbst die gestiegenen Suchanfragen zu den WMF KÜCHENminis diesen nicht zu einer Verbesserung im Ranking reichten.

 

Nicht mehr unter den Top-Ten halten konnte sich das Induktionsfeld DTIM-1000 C Piano von De Dietrich. Zurück hat es dagegen der AEG Backofen AutoSense BY9304001M. ein Modell aus Ende 2012, geschafft.

 

Die Auswertung nach Marken ergab folgende Top-Fünf-Reihenfolge: AEG, WMF, Miele, Bosch und gleichauf Bauknecht und Haier. (Reihenfolge Ende Juli: AEG, Miele, Bosch, Kenwood und Beko).

 

Die aktuelle Auflistung beruht auf der Basis von 28.454 Konsumenten-Suchanfragen (1.580 pro Tag) an infoboard.de.

 

Die Clickfavoriten im Zeitraum 15. August bis 2. September 2014

Platz 01 – Oranier Retro Kühlschränke
Platz 02 – Essential Küchenprofi Range von Russell Hobbs
Platz 03 – Samsung Waschmaschine Blue Crystal WW9000

 

Platz 04 – WMF KÜCHENminis / Serie Coup
Platz 05 – Siemens Dunstabzugshaube LD97AA670
Platz 06 – Babyliss Lockenstab C1000E The Curl Secret
Platz 07 – Haier 3 D-French Door HB-21
Platz 08 – Amica Induktionskochfeld KMI 13297
Platz 09 – WMF Mixer Kult X Mix & Go
Platz 10 – AEG Backofen AutoSense BY9304001M

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Marktforschung

DAS DIGITALE „ ICH“ 4.0 - Das „Internet der Dinge“ im Privaten

Der Handelsexperte Ulrich Eggert hat im Mai dieses Jahres die Studie „4.0 - Die digitale Revolution“ veröffentlicht. Ein umfangreicher Abschnitt darin beschäftigt sich mit dem Thema „Das Digitale Ich“, einem Trend, der auch die IFA prägen wird. Aus der Studie greift der infoboard.de Business-Newsletter das Kapitel „Digital Health“ auf.

 

Fitnessarmbänder sind das neue Markenzeichen der Gesundheitsbewussten, sie sind zudem ein sportliches Statussymbol. Fitnesswerte wie gelaufene Kilometer, Schritttakte etc., aber auch Vitalfunktionen wie Puls, Blutdruck und ähnliche Dinge lassen sich mit den neuen Armbändern messen. Entweder in Verbindung mit dem Smartphone oder direkt aus sich selbst heraus können diese Armbänder wesentliche Daten an Ärzte oder Krankenhäuser melden und letztlich vorbeugende Maßnahmen starten bzw. im Notfall auch Nothilfemaßnahmen einleiten.

 

Aber die Dinge gehen noch weiter: Google forscht in seinen Forschungslaboren an einer elektronischen Kontaktlinse für Diabetiker, mit deren Hilfe eine permanente Analyse der Tränenflüssigkeit gelingen soll und dadurch die Blutzuckerwerte permanent im Blick bleiben. Damit kann der Träger vor kritischen Schwankungen rechtzeitig gewarnt werden: Dabei geht es um viele Menschen, allein in Deutschland sind es an die 6 Millionen Diabetiker zu Ende 2013 und weltweit ca. 250 Millionen Menschen.

 

Die bunten Plastikbänder sind der neueste Schrei der Fitnessbewussten: Ein eingebauter Chip stachelt zu einem gesunden Leben an und informiert nicht erst dann, wenn es zu spät ist. Vorbeugung ist allemal besser als Nachsorge. Schon heute können mit verschiedenen Apps vielfältige Gesundheits- und Fitnessleistungen bzw. Zustände untersucht werden – von Ausdauertraining über Diät, Krafttraining und Schlaf bis hin zur persönlichen Krankenakte.

 

Helfen mit Algorithmen – Gesundheit wird zu einem Technologiethema

Nun will auch Apple selbst in das Thema einsteigen und entwickelt eine umfassende Gesundheits-App, die darauf hindeutet, dass das für iOS 8 entwickelte Gesundheitsprogramm so umfassend ist, dass es für die Erfassung mehr Daten benötigt als ein iPhone, zum Beispiel eine iWatch. Apple entwickelt ein komplettes Healthbook mit sehr vielen verschiedenen Funktionen. Für jede Funktion wird eine andersfarbige Karte eingesetzt. Deren Reihenfolge kann der Nutzer entsprechend seinen Präferenzen anordnen. Einige der vorgesehenen Features wie Pulsmessung, Schrittzähler oder Schlafanalyse können schon heute mit einigen Computeruhren oder auch mit Samsungs Smartphone Galaxy S V gemessen werden, aber Google will auch den Blutzucker, den Wasserhaushalt und den Sauerstoffgehalt des Blutes messen lassen und verwerten. Apple könnte dafür das iPhone aufrüsten oder auch über Apps die Geräte von Drittherstellern wie etwa Personalwaagen und Ähnliches mitnutzen bzw. diese Apps unterstützen. Es wird spannend, was Apple auf den Markt bringt – es wird sicherlich eine Kombination von mehreren Ideen und Geräten sein wie etwa iPhone und iWatch.

 

Aber das Healthbook wäre nutzlos, wenn die Daten einfach nur wie in einem Notizbuch zusammengetragen würden. Erst die Auswertung, ihre Verknüpfung und die Konsequenzen hieraus lassen Anwender für den Nutzen erkennen, erst recht, wenn diese Daten an passende Stellen wie Ärzte weitergeleitet werden und von dort eine mehr oder weniger automatisierte Rückantwort an den Nutzer bzw. Träger gereicht wird.

 

Digital Health, die Verschmelzung von medizinischem Wissen und IT-Lösungen

Der Erhalt und die Verbesserung der Gesundheit dürften ein Milliardenmarkt werden. Nach Schätzungen der Industrie werden bereits 2017 weltweit Umsätze von etwa 19 Milliarden Euro hierbei zu erwarten sein, berichtete das Handelsblatt am 11. Februar 2014 in einem Artikel von Maike Telkeder.

 

Laut GfK-Marktdaten stiegen die Absatzzahlen von mobil vernetzten Blutdruckmessgeräten in Großbritannien, Deutschland, Frankreich und den Niederlanden im Jahr 2013 um 42 Prozent gegenüber 2012. Der Absatz von vernetzbaren Personenwaagen verzeichnete sogar einen Anstieg von 28 %. Trotz dieses Booms ist jedoch der Anteil der vernetzten Geräte im Markt derzeit sehr gering, bei Blutdruckmessgeräten etwa 5,5 % in den genannten Ländern, bei Personenwaagen von 3,3 %. Aber in Deutschland erreichen vernetzungsfähige Personenwaagen bereits einen Anteil von 6,3 % und in den Niederlanden sogar von 12,1 %. In Frankreich machen gar mobil vernetzbare Blutdruckmessgeräte bereits mehr als 17 % der Absätze aus. Laut GfK sind die Verbraucher generell bereit, gegenüber herkömmlichen Modellen im Falle der vernetzungsfähigen Personenwaage 100 Euro mehr zu zahlen und der vernetzungsfähigen Blutdruckmessgeräte immerhin 50 Euro. Laut dem zuvor benannten Handelsblatt-Artikel bieten neue technologische Angebote zur Verbesserung der medizinischen Versorgung und Überwachung der Patienten große Einsparmöglichkeiten. Allein mit der vorschriftmäßigen Einnahme von Medikamenten ließen sich weltweit jährlich knapp 270 Milliarden US-.Dollar einsparen, wie das amerikanische IMS Institute for Healthcare Informatics feststellte.

 

Die Zukunft im Digital Healthcare

Die Überlegungen der Zukunft im Digital Healthcare gehen noch wesentlich weiter: So werden im amerikanischen Helius-Überwachungssystem der Firma Proteus Digital Health Sender im Tablettenmantel geschluckt, die dann aus dem Magen heraus an einem Chip im Pflaster Informationen melden, die an ein Tablet-PC oder ein Smartphone weitergegeben werden und dort können berechtigte Personen, der Träger selbst, Krankenschwestern, Ärzte etc. Informationen direkt zu den eingenommenen Tabletten etc. ablesen. Proteus will perspektivisch den Sensor in die eigentlichen Medikamente selber einbringen.

 

Die Berliner Firma Biotronic ist ebenfalls ein Pionier im Markt der Patientenüberwachung. Wenn der Patient schläft, schickt ein Kardiomessenger vom Nachttisch aus via Telefonnetz den Bericht vom Tage zur Überwachungsstelle, etwa mit allem Wissenswerten über den Funktionszustand des Herzmuskels. Bisher erhalten mehr als 1 Millionen Menschen einen Herzschrittmacher, bei vielen von ihnen überwacht das System von Biotronic alle Funktionen. Die Firma bietet kabellose Fernüberwachung von Patienten mit Herzschrittmachern und implantierten Defibrillatoren an, berichtete Maike Telkeder in einem Zusatzartikel am gleichen Tag im Handelsblatt. Die gesamte Überwachung erfolgt vollautomatisch, der Patient muss lediglich die entsprechenden Geräte mit sich führen. Die Kosten für die ambulante Behandlung von Patienten können auf diese Art und Weise um bis zu 10 % pro Patient und Jahr gesenkt werden.

 

Auszug aus der Studie „4.0 – Die digitale Revolution“ von Ulrich Eggert, Eggert Consulting, Köln. www.ulricheggert.de.

Eine zusammenfassende Kurz-Studie zu „4.0 – Die Digitale Revolution“ gibt es im kostenlosen Download auf www.ulricheggert.de/kostenlose-studien

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Neue Produkte

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Management-Tipp

IFA 2014: Lehrreiches aus dem Reich der Tiere

Wenn in Berlin die Messetore zur IFA aufgehen, sind alle Messestände aufgebaut, alle Produkte zur Präsentation bereit – die Führungskräfte und die Außendienstmannschaften rücken sich den Schlips zurecht und wienern noch mal die schon blankgeputzten Schuhe. Manche erleben täglich vor dem Messestart das ultimative „Einsingen“ ihres Unternehmens. Und das alles nur, um ihre Top-Produkte an den Händler zu bringen und in wenigen Tagen möglichst große Auftragsvolumina zu erreichen. Dass es in diesen wenigen Tagen nicht immer harmonisch zugeht, liegt in der Natur der IFA. Wie Sie am besten – nämlich mit Humor – mit solchen Situationen klarkommen, soll Ihnen folgende kleine Geschichte aus dem Tierreich verdeutlichen:

 

„Ein kleiner Vogel flog nach Süden aufgrund des plötzlich einbrechenden Winters. Es war so kalt, dass der Vogel einfror und zu Boden fiel. Während er eingefroren auf einem großen Feld lag, kam eine Kuh und schiss ihren Dung auf den kleinen Vogel. Der Vogel merkte, wie es warm wurde und seine Lebensgeister erneut erwachten. Er lag da in dem Kuhmist, warm und glücklich und bald begann er zu singen. Eine vorbeiziehende Katze hörte den kleinen Vogel singen und kam, um nachzusehen. Sie fand den kleinen Vogel, zog ihn aus dem Mist und fraß ihn.

 

Und was lernen wir daraus?

  • Nicht jeder, der Mist auf dich wirft, ist dein Feind!
  • Nicht jeder, der dich aus der Mist holt, ist dein Freund!
  • Und wenn du schon in der Scheiße steckst, dann halt wenigstens die Schnauze!

Wir wünschen Ihnen eine tolle IFA-Zeit mit ganz viel Humor, Erfolg und nachhaltig guten Abschlüssen!

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Zitat

"Google ist für Miele kein Gegner, sondern eher ein Partner. Wer immer das Thema "Smart Home" vorantreibt, ist willkommen. Dies gilt auch und gerade für marktstarke Internetunternehmen. Und Miele stellt die Hausgeräte zur Verfügung, mit denen unsere Kunden die neuen Services von Google und Co. für sich nutzen können. Wir sind kein Internetprovider sondern ein Hausgerätehersteller. Umgekehrt gehe ich auch nicht davon aus, dass Google darüber nachdenkt, in das Geschäft mit Waschmaschinen oder Backöfen einzusteigen."

 

Dr. Eduard Sailer, Geschäftsführer Miele, in der Rheinischen Post vom 03.09.29014