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Newsletter 2014 / KW 14

Fallbeil Internet – schlägt zu oder nicht?

Das Internet-Fallbeil wartet schon. Auf dem Schafott und kurz vor dem Exitus sind einer Studie der Unternehmensberatung Dr. Wieselhuber & Partner und dem Marktforscher Facit Research zufolge, die Handelsgruppierungen Medimax und expert.

 

Auf der sogenannten „roten Liste“ stehen die Düsseldorfer auf dem zweiten Platz, unmittelbar gefolgt von den experten aus Langenhagen. Nur die Spielwarenverbundgruppe Vedes muss noch mehr um ihre Existenz bangen.

 

Liebe EPler und Euronicer, bitte keine Schadenfreude ob des Gefährdungspotentials bei der Konkurrenz. Die Studie hält auch für sie keine guten Nachrichten bereit. Ihre Karenzzeit ist überschaubar. Denn die Analysten stufen ElectronicPartner auf Platz 11 und Euronics auf Rang 20 – immerhin drei Ränge besser als Media Markt - im Gefährdungsindex durch die Online-Angreifer ein.

 

Die Studie, exklusiv verbreitet in der Wirtschaftswoche, ist in aller Munde, schlägt Wellen. Basis der Untersuchung bildet eine Befragung von 8000 Kunden. Aus deren Antworten erstellten die Marktforscher die besagte „rote Liste“, die aufzeigt, welche Handelsunternehmen am stärksten von Online-Angreifern bedroht sind. Die Rangfolge richtet sich am „Bedrohungsgrad“ aus.

 

Gelungener PR-Coup von Dr. Wieselhuber & Partner und Facit Research? Oder steckt wirklich mehr dahinter? Zumindest die Ergebnisse lassen aufhorchen, regen sicher an, die eigene Situation und die bisher eingeschlagenen Internet-Strategien zu überdenken. Dass Online die bisherige Handelsstruktur kräftig durcheinanderwirbelt, weiß mittlerweile jedes Kind. Dazu benötigt es keiner Studie mehr. Ob jedoch Onliner wie Amazon, Cyberport, Notebooksbilliger.de & Co alle stationären Händler unser Branche Consumer Electronics / Hausgeräte aus den Angeln heben, das darf definitiv bezweifelt werden. Im Übrigen, auch die Online-Szenerie ist nicht vor Fehlschlägen gefeit. Die Insolvenzen von getgoods und aktuell DiTech aus Österreich zeigen dies deutlich.

 

Nur „Vollpfosten“, die nicht wissen wohin die Reise geht, sind die Führungscrews unserer Kooperationen, wie auch von Media-Saturn, nun wahrlich nicht. Man denke einfach mal zurück, als ElectronicPartner mit dem EP:Netshop Vorreiter im Online-Geschehen war. Die Mannen, damals um Hartmut Haubrich, mussten jedoch erkennen, dass es auch Grenzen und Anforderungen der Mitglieder gibt, die so einfach nicht zu lösen waren bzw. zu erfüllen sind. Ob EP:, Euronics, telering oder expert, für alle gilt: Der Umsatz bei den jeweiligen stationären Mitgliedern steht an erster Stelle. Vom Grundverständnis her will man gar kein Onliner und schon gar nicht ein Pure-Player sein.

 

Erfahrungspotential aus der Praxis, contra grüne Tisch Täter? Auch wenn Wieselhuber & Partner schon mal bei ElectronicPartner Consumer Electronics-Luft geschnuppert hat, die Berater sind nicht allwissend. Gelassenheit ist angesagt: Totgesagte leben länger, sagt der Volksmund. Selbst Notfallärzte kennen den Leitsatz: So schnell stirbt‘s sich nicht. Mag sein, dass die Online-Strategien noch nicht überall perfekt sind. Das kann sich bald ändern. Euronics wird zur kommenden Summer Convention auf Mallorca eine Fortschreibung ihrer Multichannel-Strategie verstellen.

 

Mit anderen Worten: Die angeblich Gefährdeten rüsten auf, halten dagegen. Und bekommen dazu immer mehr Tools an die Hand: Powa-Tag sowie SugarTrends sind zum Beispiel Online-Instrumente, die die Verbraucher und Verbraucherinnen in die Ladengeschäfte lenken sollen. Hinzu kommen Marketing-Kampagnen wie Titanangebote, DTM–Sponsering sowie die vielfältigen Aktivitäten aller Gruppierungen zur Fußball-WM. Diese schaffen Aufmerksamkeit für die stationären Mitglieder, lassen deren Kassen klingeln.

 

Und wer sagt, dass der Konsument sein Online-Verhalten einfach linear bis zum Sankt Nimmerleinstag fortsetzt? Vielleicht entwickeln diese sogar eine Allergie gegen Cookies, Tracking, Retargeting, Datenklau & Co. und entscheiden sich in naher Zukunft, doch lieber beim Händler ihres Vertrauens vor Ort zu kaufen.

 

Rote Liste schön und gut. Amüsant zu lesen, Doch allzu sehr schrecken sollte man sich nicht. Bleiben Sie gelassen. Dann kommt schon die Kreativität, die die heutigen Online-Angreifer das Fürchten lehrt.

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Clickfavoriten

Sachen gibt’s, die dürfte es eigentlich gar nicht geben. So halten sich „Neuheiten aus 2012“ wie Dauerbrenner im Ranking: Die Russell Hobbs Küchenmaschine Creations oder die Bosch Küchenmaschine MUM 5 HomeProfessional. Oder fast noch schlimmer: Die Bosch Küchenmaschine MUM 54420 aus der Red Diamond Serie stammt gar aus dem Herbst 2011. Schon tröstlich dagegen: Der Spitzenplatz, besetzt mit dem Siemens Tischabzug LD97AA670, stammt wenigstens aus dem Frühjahr 2013. Alles eigentlich keine Neuheiten mehr – und doch lebhaft nachgesucht. Fazit. Gutes und Attraktives verliert nur langsam seinen Wert, wenn überhaupt. Hier die beiden echten, aktuellen Novitäten unter den Top-Ten: Der WMF Mini Smoothie Maker Kult X Mix & Go und die Samsung Waschmaschine Blue Crystal WW9000.

 

Die Auswertung nach Marken ergab folgende Top-Fünf-Reihenfolge: Miele, AEG, Braun, Bosch und KitchenAid. (Reihenfolge Ende Februar: Miele, Bosch, AEG, Siemens, Beko).

 

Die aktuelle Auflistung beruht auf der Basis von 41.481 Konsumenten-Suchanfragen (1.388 pro Tag) an infoboard.de.

 

Die Clickfavoriten im Zeitraum vom 1. bis 31. März 2014

 

Platz 01Siemens Dunstabzugshaube LD97AA670
Platz 02Babyliss Lockenstab C1000E The Curl Secret
Platz 03Oranier Retro Kühlschränke

 

Platz 04KitchenAid Artisan Küchenmaschine in Pistazie
Platz 05Russell Hobbs Küchenmaschine Creations
Platz 06WMF Kult X Mix & Go Mini-Smoothie-Maker
Platz 07Samsung Waschmaschine Blue Crystal WW9000
Platz 08Bosch MUM 5 Home Professional
Platz 09Bosch Küchenmaschine MUM 54420 Red Diamond
Platz 10Russell Hobbs Cook&Home Dampfgarer

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Marktforschung

Einzelhandelsumsatz(1) – Veränderung gegenüber dem jeweiligen Vorjahreszeitraum in % (2) – Klassifikation der Wirtschaftszweige 2008

Einzelhandelsumsätze Februar 2014 – GfK Prognose zum Gesamtjahr

Die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland setzten im Februar 2014 nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) real 2,0 % und nominal 3,0 % mehr um als im Februar 2013. Beide Monate hatten jeweils 24 Verkaufstage. Im Vergleich zum Januar 2014 lag der Umsatz im Februar 2014 kalender- und saisonbereinigt real um 1,3 % und nominal um 1,1 % höher.

 

Im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln lagen die Umsätze real um 3,1 % und nominal um 3,4 % über den Werten des Vorjahresmonats. In den ersten beiden Monaten dieses Jahres wurde im deutschen Einzelhandel real 1,5 % und nominal 2,6 % mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum umgesetzt.

 

An sich erfreuliche Zahlen. Doch einzelne Sparten des Non-Food-Einzelhandels konnten die Durchschnittswerte bei weitem nicht erreichen, darunter der Sektor „Einrichtungsgegenstände, Haushaltsgeräte, Baubedarf, der im Februar 2014 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum real nur um 0,3 Prozent wuchs, nominal ein minimales Minus von 0,1 Prozent verbuchte.

 

Trotz der guten Daten und Fakten von Destatis, die GfK Nürnberg bleibt skeptisch. Deren Prognose zum Einzelhandelsumsatz im Jahr 2014 geht von einem geringen Gesamtwachstum aus. Wachstumsträger ist allerdings der Onlinehandel, für den stationären Handel erwartet die GfK erstmalig ein leichtes Minus.

 

Die Studie „GfK Einzelhandelsumsatz 2014“ weist die regionalen, stationären Einzelhandelsumsätze für alle Kreise und Gemeinden Deutschlands mit mehr als 10.000 Einwohnern aus und prognostiziert die Umsätze am Ort des Verkaufs. Demnach erreicht der Umsatz im stationären deutschen Einzelhandel 2014 ein Volumen von 408 Mrd. Euro. Das entspricht einem nominalen Minus von einem Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Die Einzelhandelsexperten von GfK erwarten hingegen, dass sich die Internet-Umsätze weiter erhöhen werden und der Einzelhandel insgesamt ein leichtes Plus von nominal 1,2 Prozent für 2014 erwarten darf. Allerdings werden zu erwartende Preissteigerungen zu einer geringeren realen Wachstumsrate führen.

 

GfK Marktdatenexpertin Simone Baecker-Neuchl kommentiert: „Das veränderte Verbraucherverhalten spiegelt sich direkt in den Einzelhandelsumsätzen wieder: Die Online-Umsatzzuwächse werden noch deutlicher als in den Jahren zuvor zu Lasten des stationären Einzelhandels gehen. Der Strukturwandel im Handel ist in vollem Gange und Einzelhändler müssen stimmige und zukunftsweisende Konzepte für ihre Online- und Offline-Verkaufskanäle entwickeln. Der Onlineboom bietet insgesamt betrachtet auch dem stationären Handel Chancen. Besonders kleinere Händler stehen aber vor großen Herausforderungen. Es ist für die Einzelhändler mehr denn je erfolgsentscheidend, mit Filialen am richtigen Standort präsent zu sein und den Konsumenten attraktive Einkaufserlebnisse und guten Service zu bieten.“

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Management-Tipp

Geschäftliche Feiertagsgrüße zu Ostern

Haben Sie zum letzten Weihnachtsfest Feiertagsgrüße an Ihre Geschäftspartner verschickt?  Wenn ja, dann wissen Sie, welcher Aufwand das bedeutet und dass es sein muss, weil es alle tun – nicht dabei zu sein, fällt dem einen oder anderen Kunden vielleicht negativ auf. Denn: Wer bei Geschäftspartnern und Kunden im Gespräch bleiben will, muss für Präsenz sorgen. An Ostern werden die Karten weitaus weniger verschickt. Es ist nicht Jahrsende, also besteht kein Grund, sich für die Zusammenarbeit zu bedanken. Oder doch?

 

Für viele Unternehmen bedeutet der 1. April der Start in ein neues Geschäftsjahr. Hier lässt sich durchaus auf einer Karte zu Ostern in Dank für die Zusammenarbeit im abgelaufenen Geschäftsjahr anbringen, verbunden mit der Freude darüber, auch im folgenden Jahr weiter zusammen zu arbeiten.

 

Hier ein paar Tipps, wie Sie sich mit einer solchen Osterkarte aus der Masse an Geschäftspartnern hervorheben können:

  • Die Karte sollte fröhlich gestaltet sein: Frühling bedeutet schließlich Aufbruch, man lässt Altes endgültig hinter sich.

  • Ein kleiner, aber entscheidender Punkt steht hierbei ganz am Anfang der Grüße: die Anrede. Die meisten Firmen machen sich bi solchen Festtagsgrüßen nicht die Mühe, jeden Empfänger einer Weihnachtskarte persönlich anzuschreiben und mit Namen anzusprechen. Eine allgemeine Formulierung spart viel Zeit und Arbeit. Doch gerade hier lässt sich schon die Aufmerksamkeit auf sich lenken. Wer einen Kunden oder Geschäftspartner persönlich anspricht, zeigt Interesse und Aufmerksamkeit. Der Empfänger fühlt sich geschmeichelt, da eine direkte Ansprache den Eindruck vermittelt, dass die Nachricht nur für ihn bestimmt ist.

  • Bei wichtigen Geschäftspartnern kann es auch durchaus sinnvoll sein, die Grüße handschriftlich anzufertigen. Ein sehr unpersönliches Schreiben kann nämlich dafür sorgen, dass genau das Gegenteil des gewünschten Effekts eintritt: Der Kunde oder Geschäftspartner erinnert sich zwar an die Firma, der schlechte Eindruck veranlasst ihn aber dazu, diese zu meiden. Schreiben Sie lieber weniger Grüße, aber dafür mit Sorgfalt. Die meisten Empfänger werden die Mühe zu schätzen wissen.

  • Auch der Text sollte eine persönliche Note haben. Beispiele für gelungene Osterkartentexte wären zum Beispiel folgende:
    „Überall riecht man den Frühling – in der Natur herrscht Aufbruchsstimmung. Danke für ein gemeinsames, erfolgreiches Jahr - wir freuen uns auf eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit im kommenden Geschäftsjahr!  Doch erst einmal: Frohe Ostertage!“ Oder: „Wenn jedes Ei zu Ostern für einen erfolgreichen Geschäftsabschluss steht, wünschen wir Ihnen viele bunte Eier! Frohe Ostern!“

 

Der letzte Punkt, der bei dem Verschicken von geschäftlichen Feiertagsgrüßen zu beachten ist, ist auch gleichzeitig ein Punkt von essenzieller Bedeutung: Eine solche Grußkarte sollte niemals nach dem Fest ankommen. Damit wird der Sinn der Grüße verfehlt und die Zuverlässigkeit der eigenen Firma in Frage gestellt. Wenn schon die Grußkarten nicht pünktlich ankommen, wie sieht es denn dann erst mit den Bestellungen aus? Feiertagsgrüße sollten immer mindestens 14 Tage vor dem Feiertag abgeschickt werden. Neben dem eigentlichen Postweg sollte nämlich auch immer die interne Weiterleitung einer Sendung in die Zeitplanung mit einkalkuliert werden.

(Quelle: 4managers.de/management/tipps/geschaeftliche-feiertagsgruesse-entweder-puenktlich-oder-nie/)

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Zitat

„Wenn große Händler jammern, ihnen nehme das Internet Geschäft weg, dann haben sie klar unternehmerisch versagt. Unternehmen wie die angeschlagene Buchhandelskette Thalia, der insolvente Konkurrent Weltbild oder der untergegangene Versandriese Quelle hätten problemlos den Schwenk zum Online-Handel schaffen müssen.“

 

Wolfgang Grupp, Textilunternehmer der Marke Trigema
zitiert aus seiner Kolumne auf wiso.de, 28. März 2014



Seine vollständige Kolumne „Wer als Unternehmer Online fürchtet, versagt!“ lesen Sie »hier.

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