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Newsletter 2013 / KW 09

Milliardäre – aussterbende Spezies?

Der Tod des begnadeten Händlers und Metro-Mitgründers Otto Beisheim rückt sie wieder ins Rampenlicht: Persönlichkeiten, die im Handel steinreich wurden, es zu Milliardären geschafft haben. Eine geniale Idee und konsequente Umsetzung ihrer Visionen haben diese Menschen zu echten Gewinnern gemacht. Otto Beisheim erkannte das Potential des amerikanischen „cash & carry“ Konzeptes und legte mit der Idee des Selbstabholens das Fundament der Metro Gruppe. Knapp die Hälfte ihres Umsatzes von 67 Milliarden Euro generiert die Metro noch heute aus dem Cash & Carry-Großhandel.

 

Der Discout-Gedanke im Lebensmitteleinzelhandel machte die Brüder Albrecht mit ihren Aldis zu den reichsten Deutschen, Werner Otto baute den Otto-Versand auf und die Haubs die Tengelmann-Gruppe. Und nicht zu vergessen: Die Media Markt Gründer Kellerhals, Stiefel und Glunz setzten voll auf die Karte Fachmarkt. Alle drei waren wahrlich nicht blöd und schauen heute als Ergebnis ihrer Arbeit auf ein prall gefülltes Bankkonto. Auch mancher Verbundgruppen-Gründer hat es zu hohem Wohlstand gebracht, vielleicht nicht ganz bis zum Milliardär.

 

Sind solche Handels-Karrieren heute noch möglich? Man soll nie nie sagen, sagt das Sprichwort. Doch im stationären Handel dürften sich aktuell solche Milliardärs-Chancen kaum bieten. Der intensive Wettbewerb innerhalb einer Sparte wie auch das boomende Online-Business sind schon schwere Hürden auf dem Weg zur finalen finanziellen Unabhängigkeit. So ermittelten Branchenexperten anhand des Zahlenmaterials des Bundesverbandes des Deutschen Versandhandels, bvh, zum vergangenen Jahr, dass in den letzten zwei Jahren der stationäre Handel über alle Warengruppen hinweg, etwa 9 Milliarden Euro Umsatz an den Online-Handel abgeben musste.

 

Der reine Online-Umsatz mit Waren, d.h. ohne Dienstleistungen wie z.B. Reisebuchungen, betrug nach Angaben des bvh in 2012 über 27,6 Milliarden Euro, eine Steigerung von knapp 30 Prozent zum Vergleichsjahr 2011. Wurden 2011 Unterhaltungselektronikartikel online im Wert von 2,570 Mrd. Euro gekauft, waren es gemäß der bvh-Studie 2012 sogar schon 3,540 Mrd. Euro, eine Steigerung von 38 Prozent. Ein Blick auf das Haushaltsgeräte-Segment zeigt: Bei dieser Warengruppe erwarben Konsumenten in 2012 über das Internet Waren im Wert von 990 Millionen Euro. Im Jahr zuvor betrug dieser Wert erst 720 Millionen Euro.

 

Zu vermuten ist, die neuen Reichen entspringen wohl eher der Online-Szene als dem stationären Handel. Schauen wir mal, ob die Gründer und Macher von Online-Playern aus unserem Branchenumfeld wie Alternate / Wave, notebooksbilliger.de, Cyberport, redcoon oder Getgoods den Sprung in den finanziellen Olymp schaffen. Aufsteiger und neue Vorbilder können unsere Branche nur beleben. Gute Ideen und konsequente Umsetzung gehören belohnt. Im Übrigen, dieses Prinzip gilt für alle unternehmerisch Tätigen, unabhängig ob Onliner, stationärer Händler, Hersteller oder Freiberufler.

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Clickfavoriten

Treueaktionen der Lebensmittelfilialisten Famila Nordwest und Combi sind wohl die Auslöser, die der Grundig Küchenmaschine UM 5040 den Spitzenplatz einbrachte. Das Top-Ranking überrascht, stammt doch dieses Modell aus der BlackLine-Range bereits aus dem Jahr 2010.

 

Eine Entwicklung setzt sich interessanterweise bei den Suchanfragen auf www.infoboard.de, Neuheiten-Navigator für Elektrohausgeräte, weiter fort: Wieder mal schaffte es kein Kaffeevollautomat oder Kapselmaschine unter die Top-Ten. Shootingstars auf infoboard.de waren die Moulinex Modelle Soup&Co. sowie der Entsafter Infiny Press Resolution. Die aktuelle Auswertung beruht auf der Basis von 34.867 an infoboard.de gestellten Suchanfragen.

 

Die Clickfavoriten im Zeitraum 1. bis 24. Februar 2013

Platz 01Grundig Küchenmaschine Black Line UM 5040
Platz 02Oranier Retro Kühlschränke
Platz 03Miele Dampfbügelsystem FashionMaster

 

Platz 04Moulinex Soup&Co.
Platz 05Miele Staubsauger-Range S8
Platz 06Moulinex Entsafter Infiny Press Revolution
Platz 07Philips Küchenmaschine Jamie Oliver
Platz 08Dyson DC45 digital Slim kabelloser Handsauger
Platz 09Liebherr Kühl-Gefrierkombi ICBP 3256
Platz 10Babyliss Home Pulsed Light Epilierer

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Marktforschung

Bei Haushaltsgeräten alles im grünen Bereich

Der deutsche Elektrogerätemarkt kann auf ein insgesamt erfolgreiches Jahr 2012 zurückblicken. Im vierten Quartal wachsen die Umsätze um 2,8 Prozent auf 15,1 Milliarden Euro. Die Märkte für Foto und Elektrokleingeräte legen dabei am stärksten zu. Über das gesamte Jahr ist Telekommunikation der mit Abstand wachstumsstärkste Bereich. Insgesamt werden in Deutschland 2012 rund 51,6 Milliarden Euro mit technischen Gebrauchsgütern umgesetzt, ein Plus von 2,8 Prozent. Unter allen im GfK TEMAX® Deutschland beobachteten Sektoren verzeichnen nur Bürogeräte und Unterhaltungselektronik eine rückläufige Entwicklung.

Elektrokleingeräte: spürbare Umsatzbelebung im vierten Quartal

Mit einem Umsatzvolumen von 1 Milliarde Euro blickt der Bereich Elektrokleingeräte auf ein starkes viertes Quartal 2012 zurück. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum wächst der Markt um 9,7 Prozent. Auch die Gesamtjahresbilanz fällt erfreulich aus. Knapp 3,1 Milliarden Euro werden zwischen Januar und Dezember 2012 umgesetzt, was einer Wachstumsrate von 5,5 Prozent entspricht. Den größten Anteil daran haben Espressovollautomaten gemeinsam mit den traditionellen Küchenmaschinen und Mundduschen. Letztere befinden sich nach wie vor in einem enormen Aufschwung. Der Markt für elektrische Zahnbürsten setzt seinen positiven Trend ebenfalls fort und sorgt so für Umsatzbelebung. Das Staubsauger-Segment wächst in 2012 hingegen nur leicht. Den Zugewinnen bei beutellosen Staubsaugern, akkugetriebenen Handstaubsaugern und Robotersaugern stehen Rückgänge in den Segmenten Handsauger, Nass- und Trockensauger sowie Bodenstaubsauger mit Beutel gegenüber. Das vierte Quartal spielt für den Staubsaugermarkt eine vergleichsweise kleine Rolle, nur ein Viertel des Jahresumsatzes wird zwischen Oktober und Dezember erzielt.

Elektrogroßgeräte: höhere Durchschnittspreise beflügeln den Markt

Der deutsche Elektrogroßgerätemarkt befindet sich im Plus. Im vierten Quartal wächst der Umsatz um 5,6 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Über das gesamte Jahr werden sogar 5,9 Prozent mehr als in 2011 erwirtschaftet, was einem Volumen von rund 8,1 Milliarden Euro entspricht. Die positive Entwicklung bei Waschmaschinen, der umsatzmäßig bedeutendsten Warengruppe, spielt hier eine Rolle, genauso wie die steigende Nachfrage nach Wäschetrocknern. Der nach wie vor zu beobachtende Trend zu Wärmepumpentrocknern und Modellen mit großen Beladungsklassen sorgt außerdem für steigende Durchschnittspreise. Im Bereich Kochmulden und Kochflächen gewinnt die Induktionstechnologie und damit das höherwertige Produktsegment weiter an Bedeutung, was wiederum das Umsatzpotential ankurbelt. Bei den Mikrowellen werden dank steigender Verkäufe von teureren Einbau-Geräten ebenfalls positive Impulse für das Geschäft gesetzt.

GfK TEMAX® Deutschland: Schlussquartal und Jahresbilanz gut

Die Abschlussbilanz des GfK TEMAX® Deutschland für das Jahr 2012 fällt positiv aus. Sowohl auf Quartals- wie auf Gesamtjahresbasis wächst der Elektrogerätemarkt um jeweils 2,8 Prozent. Das zwischen Oktober und Dezember generierte Umsatzvolumen beläuft sich dabei auf 15,1 Milliarden Euro, über das gesamte Jahr werden rund 51,6 Milliarden Euro mit technischen Gebrauchsgütern umgesetzt. Vor dem Hintergrund eines anhaltenden konjunkturellen Gegenwinds aus dem internationalen Umfeld ist dies ein mehr als zufriedenstellendes Ergebnis. Laut GfK Konsumklima gehen die Verbraucher davon aus, dass sich die Konjunktur trotz eines wirtschaftlich schwierigen vierten Quartals 2012 im weiteren Verlauf in 2013 wieder etwas beleben wird. Hinzu kommen ein stabiler Arbeitsmarkt und eine moderate Inflation, was Einkommenserwartung und Konsumneigung deutlich steigen lässt. Wenn nun noch Industrie und Handel mittels Innovationen und Services entsprechende Kaufimpulse setzen, steht einem erneut guten Jahr für den Elektrogerätemarkt nichts mehr im Weg.

Tabellarische Zusammenfassung

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Neue Produkte

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Buch-Tipp

Flügel am Kopf erzeugt Kribbeln in den Fingern

Sie sollten dieses Buch nicht lesen, wenn Sie zur „Das haben wir immer so gemacht“- Fraktion gehören. Es könnte ihr Weltbild zu sehr ins Wanken bringen. Das Buch ist auch nichts für sie, wenn ihr Gewohnheitstier neben Ihnen auf dem Sofa liegt und sich nicht bewegen will. Es könnte sich zu sehr aufregen. Aber wenn Sie immer schon mal wissen wollten, was genau Kreativität eigentlich ist und wie Sie sich Ihre eigene kreative Energie bewusst werden können, dann ist dieses Büchlein auf jeden Fall etwas für Sie. Der Autor Wolfgang Traub lebt von „Kreativität on demand“. Er schreibt, zeichnet und malt Karikaturen, Illustrationen, Cartoons, gestaltet Werbeaufträge und was halt so anfällt. Seit 30 Jahren. Aber nebenbei beschäftigt er sich mit Übern über Kreativität und ihre Nutzung. Da er seine eigene, auf Erfahrung beruhende Sichtweise nirgendwo wiederfand, hat er nun dieses Büchlein selbst geschrieben. Wer sich einlassen kann auf lustige Spielchen mit Bleistift, Eindenken kann in bizarre Situationen und sich in den Schuhen eines anderen Menschen zurecht findet, der kann seine Kreativität mit diesem Büchlein fördern. Alle anderen können sie finden. Vorausgesetzt, das Gewohnheitstier neben sich auf dem Sofa ist nicht größer als man selbst.

 

Wolfgang Traub
Flügel am Kopf
Das Kreativitätstraining für Nicht-Kreative
1.Auflage (2013)
176 Seiten
ISBN-13: 9783869802077
Art-Nr.: 914
Preis UVP 17,90 Euro

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Zitat

„Bei Media Saturn, gerade ein Stück enger zusammengerückt, dürfte in fünf Jahren nur noch eine der beiden Offline-Marken übrig sein. Die andere wird ggf. mit/statt redcoon als reines Online-Konzept fortgeführt, das Filialnetz wird wie das des gesamten Elektronikhandels entsprechend ausgedünnt“

 

entnommen dem Beitrag „Wo steht der sterbende Handel – heute und in 5 Jahren“ Exciting Commerce, 21. Februar 2013




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