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Newsletter 2012 / KW 47

Der Machtpoker um MSH geht weiter

Im Konflikt zwischen Media-Saturn Gründer und Mindergesellschafter Erich Kellerhals und Mehrheitsgesellschafter Metro um die Etablierung eines Beirates mit weitreichenden Befugnissen sprachen das Schiedsgericht wie auch das OLG München in der zweiten Augustwoche 2012 ihre Urteile. Sie befanden: Ein Beirat mit Befugnissen operativer Natur im Alltagsgeschäft ist mit einfacher Stimmenmehrheit rechtens, bei Beschlüssen auf Holding-Ebene gilt auch weiterhin die Regel, dass 80 Prozent der Gesellschafter zustimmen müssen. Damit bleibt das Vetorecht von Kellerhals zumindest bei strategischen Schlüsselthemen unverändert bestehen. Das OLG München entschied außerdem, dass es eine Revision seines Urteils beim Bundesgerichtshof nicht für zulässig hält.

 

Die Reaktionen aus dem Lager Kellerhals zu den Urteilen klangen weiterhin sehr kampfeslustig. Von Friede, Freude Eierkuchen war nichts zu spüren. So verwundert es nicht, dass Kellerhals weiter um seine Vorzugsrechte kämpft. So berichtet aktuell das Manager Magazin, dass Kellerhals gegen die Entscheidungen des OLG München sowie des Schiedsgerichtes Rechtsmittel eingelegt habe. Ferner reichte Kellerhals eine Nicht-Zulassungsbeschwerde beim Bundesgerichtshof ein. Mittlerweile hat ein Sprecher seiner Beteiligungsgesellschaft Convergenta seine Vorgehensweise bestätigt.

 

Gegenüber dem Handelsbatt von Freitag, 16.11.2012 bekräftigte Metro Chef Olaf Koch, der von Kellerhals bekämpfte Beirat werde wie geplant im Dezember stattfinden. Koch wörtlich im Handelsblatt „Im Beirat sitzen sieben Vertreter der Gesellschafter, davon vier von Metro – inklusive mir. Jeder hat eine Stimme, es gilt die einfache Mehrheit.“ So kann im Beirat Kellerhals jederzeit problemlos überstimmt werden. Nur Tatsache bleibt: das juristische Tauziehen um die Macht bei MSH geht weiter und weiter. So schnell wird Kellerhals wohl nicht aufgeben.

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Clickfavoriten

Weist der aktuelle Temax für das gesamte 3. Quartal der GfK – siehe unsere Rubrik Marktforschung – deutliches Wachstum bei der Mundpflege und im Bereich Kaffeevollautomaten sowie Kaffeekapselmaschinen auf, bestätigen die Suchanfragen der letzten 14 Tage auf www.infoboard.de, Neuheiten-Navigator für Elektrohausgeräte, die Temax-Analyse nicht. Gerade der zwischenzeitliche infoboard.de Shootingstar, die Zahnzwischenraumlösung Philips AirFloss, schaffte es nicht mehr unter die Top Ten. Den Bereich Kaffeevollautomaten repräsentiert aktuell nur noch die Jura Impressa F7 auf Position vier. Neu im Ranking ist der WMF Wasserkocher Styline Vario, sensationell zurück in den Charts ist die TANDA-Hautpflege-Linie von HoMedics mit Platz drei wie auch die Bosch Küchenmaschine MUM 5 Styline auf Position sechs.

 

Hier die Clickfavoriten für die Zeit vom 4. bis 18. November 2012:

Platz 01Miele Dampfbügelsystem FashionMaster
Platz 02Miele Staubsauger-Range S8
Platz 03HoMedics TANDA Hautpflege-Linie

 

Platz 04Jura Impressa F7
Platz 05LG Side-by-Side GS 9366 NECZ
Platz 06Bosch Küchenmaschine MUM 5 Styline
Platz 07HoMedics Shiatsu Massageauflage CBS-2000-EU
Platz 08Siemens Voll-Induktionskochfeld EH801KU11E
Platz 09Philips EasyStar Staubsauger-Roboter FC8802
Platz 10WMF Skyline Vario Wasserkocher

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Marktforschung

Elektrogroßgeräte: hochwertige und energieeffiziente Geräte gefragt

Der Trend zu hochwertigen und energieeffizienten Produkten hält an und verleiht dem deutschen Markt für Elektrogroßgeräte entsprechende Umsatzimpulse. Das im dritten Quartal 2012 generierte Volumen beträgt 2 Milliarden Euro, ein Plus von 4,6 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Dank des europäischen Energielabels lassen sich hocheffiziente Geräte auf einen Blick erkennen.

Dies bietet Konsumenten Orientierung und Händlern zusätzliche Argumente im Verkaufsgespräch. Größe und Nutzerfreundlichkeit sind weitere Themen, die im Fokus stehen. Kühlgeräte verzeichnen entsprechend eine anhaltende Nachfrage nach großzügigen Nutzinhalten sowie Kühl-Gefrierkombinationen. Bei Geschirrspülern setzt sich die Entwicklung hin zu sparsamen Geräten mit einem Wasserverbrauch von maximal zehn Litern pro Spülgang fort. Im Bereich Küche gewinnen Induktion und Inselessen weiter an Relevanz und beleben den Umsatz entsprechend.

Elektrokleingeräte: Mundpflege ist stärkster Umsatztreiber

Der deutsche Markt für Elektrokleingeräte beendet das dritte Quartal 2012 mit einem Umsatz von 685 Millionen Euro und liegt damit 4,4 Prozent im Plus. Konsumfreudig zeigen sich heimische Verbraucher vor allem, wenn es um die Mundpflege geht. Mundduschen und elektrische Zahnbürsten sorgen hier für zweistellige Wachstumsraten. Im Bereich Haushalt wächst die Bedeutung der Dampfbügelgeneratoren zu Lasten der traditionellen Dampfbügeleisen. Ein Blick auf das Segment Getränkezubereitung zeigt: Während traditionelle Filterkaffeemaschinen unter stagnierender Nachfrage leiden, erzielen Kaffee- und Espressovollautomaten sowie Espressokapselsysteme weiterhin imposante Zuwächse. Für den Portionsmarkt (Kapsel-und Filterpadmaschinen) spielen saisonale Effekte wie Weihnachten eine bedeutende Rolle. Allein im Dezember werden rund ein Fünftel der Verkäufe bei Pad- und Kapselmaschinen getätigt. Die so genannte stille Zeit ist damit Hochsaison für eine der Kernwarengruppen im Bereich Elektrokleingeräte.

GfK TEMAX® Deutschland: Ausblick

Die Sparneigung der deutschen Bürger ist nach wie vor rückläufig, während sich die Anschaffungsneigung weiterhin auf einem konstant hohen Niveau bewegt. Dies stützt den Konsum und sorgt trotz unsicherer wirtschaftlicher Rahmenbedingungen für entsprechende Impulse bei langlebigen Gebrauchsgütern. In der Folge kann der heimische Markt für Elektrogeräte eine positive Quartalsbilanz ziehen. Zwischen Juli und September 2012 wird ein Umsatzvolumen von insgesamt 12,2 Milliarden Euro generiert. Damit liegt die Wachstumsrate 1,2 Prozent über dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. Ob dieser positive Trend anhält, wird auch davon abhängen, inwieweit Deutschland sich weiter erfolgreich den Rezessionstendenzen der europäischen Nachbarstaaten entziehen kann. Bislang aber profitiert der Markt für technische Gebrauchsgüter von der anhaltenden Finanz- und Eurokrise. Denn solange die Unsicherheit anhält, tendieren die Konsumenten eher dazu, liquide Mittel in handfeste, werthaltige Anschaffungen zu investieren.

 

Tabellarische Zusammenfassung

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Aktuelle Neuheiten

Mehr Details zu den neuen Geräten erhalten Sie durch Anklicken der nachfolgenden Produktbezeichnungen:

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Buch-Tipp / Management-Tipp

„Service macht den Unterschied“
…da weiß man, was man hat!

Sabine Hübner

 

Wenn die zierliche Sabine Hübner auf die Bühne kommt, ahnt das Publikum noch nicht, was für ein mitreißender Power-Vortrag es erwartet. Doch spätestens, wenn die Österreicherin alle von den Stühlen gerissen hat, weiß man: Schlafen ist vorerst nicht mehr angesagt. Sie weiß ihre Ergebnisse und Schlussfolgerungen über die Servicekultur in Deutschland wohlstrukturiert und damit auch einleuchtend darzustellen. Vor allem: Sie ist begeistert von dem, was sie tut, und begeistert von ihrem Thema „Service in Deutschland“, das merkt man ihr an und nimmt es ihr ab. So straight, wie Sabine Hübner verbal auf der Bühne wirbelt, so schreibt sie auch. Ihr Buch „Service macht den Unterschied“ gliedert sich in drei große aufeinander folgende Teile, in denen sie fragt, was Service ist, wie man als Unternehmen Service-Kultur leben und wie man sie vermarkten kann. All drei wiederum beinhalten kurze, lesenswerte Kapitel, gespickt mit vielen positiven und negativen Beispielen, optisch hervorgehoben, nicht nur aus ihrer täglichen Beratungspraxis, sondern auch aus dem ganz normalen Alltag, in dem sie aufmerksam beobachtet, wie Werbung funktioniert oder auch nicht. Klappt der Leser am Ende das Buch zu, weiß er, dass sich das eigene Unternehmen völlig ändern muss, wenn der Service-Gedanke bis in die kleinste Zelle implementiert werden soll – und es ist die große Lust und Bereitschaft da, es auch wirklich anzugehen. Schließlich ist man nicht allein: Sparsam sind in diesem Buch dezente Hinweise eingewoben, dass Sabine Hübner bei Bedarf als Beraterin zu buchen ist. Insgesamt hinterlässt das Buch den positiven Eindruck, dass die Autorin nicht nur irgendein Werbeding geschrieben hat, um ihre Beratungsleistung anzupreisen, sondern wirklich Nährwert vermitteln will. Sie weiß, wovon sie schreibt und es ist ihr eine Herzensangelegenheit, dieses Wissen unverfälscht weiterzugeben. Das ist Service – und da weiß man, was man hat!

 

Sabine Hübner
Service macht den Unterschied –
Wie Kunden glücklich und Unternehmen erfolgreich werden

Redline Verlag 2009, 220 Seiten
ISBN 978-3-86881-044-8
Preis 24,90 Euro

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Zitat

„Schon immer werden gewisse Dienstleistungen vom Handel für den Kunden erbracht: Ware wird geliefert, elektronische Geräte werden angeschlossen, Einführungen in Handhabung und Betriebsweise werden gegeben. Viele dieser Leistungen werden jedoch bisher quasi „zum Kauf oben drauf geschenkt“. Das muss sich ändern, damit sich der Handel eine wesentliche Einkunftsquelle zum Überleben erschließen kann.“



Wolfgang Hanses,

s-f-e Schule für Erfolg (www.s-f-e.de) und geschäftsführender Gesellschafter von Euronics Hanses, Sinzig